Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Rheuma
-
Herz und Immunsystem leiden mit

Rheuma ist keine reine Gelenkerkrankung – es ist eine Systemerkrankung. Die meisten Rheumapatienten leiden an Komorbiditäten, die sogar lebensgefährlich werden können. Die Dauergabe von Glucocorticoiden verschärft das Problem.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 04.09.2020  14:00 Uhr

Rheumapatienten gehen meist wegen Schmerzen an Gelenken und Muskeln zum Arzt, aber der Entzündungsprozess ist nicht auf Gelenke und Bewegungsapparat beschränkt. »Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind Systemerkrankungen, die viele Organe betreffen und Begleiterkrankungen begünstigen können«, berichtete Professor Dr. Andreas Krause, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), bei einer online-Pressekonferenz der Fachgesellschaft.

»Die Zahl der Begleiterkrankungen ist erstaunlich hoch. Bis zu 80 Prozent aller Patienten mit rheumatoider Arthritis leiden an mindestens einer Begleiterkrankung oder Organmanifestation.« Bei manchen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie Kollagenosen sei schon lange bekannt, dass sie Haut, Nieren und Nerven befallen können. Dies gelte ebenso für Vaskulitiden, so der Rheumatologe vom Immanuel Krankenhaus Berlin. Auch das klassische Gelenkrheuma (rheumatoide Arthritis, RA) könne Lunge und andere Organe beeinträchtigen. Sogenannte interstitielle Lungenerkrankungen können bei manchen rheumatischen Erkrankungen schon früh im Krankheitsverlauf auftreten und diesen dann mitbestimmen.

Zu den wichtigsten Komorbiditäten zählte Krause kardiovaskuläre Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Herzinfarkt oder Schlaganfall, die zu den häufigsten Todesursachen bei Patienten mit RA und anderen chronisch-rheumatischen Erkrankungen gehören. Er empfahl dringend, auf Risikofaktoren wie familiäre Disposition, Rauchen oder Diabetes mellitus zu achten und die Patienten umfassend zu behandeln.

Schluss mit Dauer-Corticoiden

Rheumapatienten haben ein erhöhtes Risiko für schwere Infektionen – aus verschiedenen Gründen. »Eine schlecht kontrollierte, hoch entzündliche Erkrankung steigert das Infektionsrisiko erheblich«, berichtete der Arzt. Hinzu kämen Organschäden, Komorbiditäten wie Diabetes mellitus und eine immunsuppressive Therapie. »Eine sachgerechte Therapie, möglichst ohne Corticoide, kann dieses Risiko jedoch korrigieren.« Basistherapeutika und insbesondere Biologika können die Entzündungsaktivität deutlich vermindern und sind in der Dauertherapie besser verträglich und nebenwirkungsärmer als Corticoide.

Krause rügte den oft unkritischen Dauereinsatz von Glucocorticoiden. »Es wird zu häufig und zu lange mit Corticoiden behandelt. Das Problem ist, dass niedrig dosiertes Cortison häufig als unproblematisch angesehen wird, aber das stimmt nicht. Es gibt keine ungefährliche Schwellendosis.« Er plädierte dafür, konsequent an der Reduktion und möglichst dem Absetzen des Steroids zu arbeiten. Dies bestätigte DGRh-Präsident Professor Dr. Hendrik Schulze-Koops. Es gebe Hinweise, dass eine Corticoidgabe länger als sechs Monate keinen positiven Effekt auf die Reduktion der Aktivität einer rheumatoiden Arthritis hat. »Bei RA müsste es gelingen, Corticoide abzusetzen.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa