Die Pharmaindustrie fürchtet »gravierende Eingriffe in die unternehmerische Freiheit«. / Foto: Bayer AGBild
In einem Brief an den Minister betonen die Pharmaunternehmen ihren Beitrag zur Sicherung der versorgungskritischen Infrastruktur. »Trotz Ausgangsverboten und täglichen Schreckensnachrichten stellen unsere Mitarbeiter motiviert die Produktion in den Betrieben sicher«, unterstreicht der BPI. Man habe das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) über die vielfältigen Herausforderungen informiert, vor denen die Firmen derzeit stehen.
Jetzt fordert der Verband »eine aktive Einbindung der Pharmaindustrie bei den geplanten weitgehenden Maßnahmen vor allem mit gravierenden Eingriffen in die unternehmerische Freiheit«. Er verweist auf die vorgesehenen Notfallregelungen, mit denen die Bundesregierung die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sichern will. Demnach kann das BMG Maßnahmen zur Sicherstellung der Grundversorgung mit Arzneimitteln anordnen, etwa wenn bestimmte Medikamente bevorratet werden müssen.»Auch in Krisenzeiten sollte der Dialog mit allen Beteiligten erfolgen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen«, appelliert der BPI an Spahn.
Die Hersteller tun demnach alles, was ihnen möglich ist, um den Medikamentenfluss aufrechtzuerhalten. Doch die Gesetzesinitiative des Bundes schafft für sie offenbar neue Unsicherheiten. »Bisher ist beispielsweise kaum erkennbar, in welchem Umfang und auf welche Arzneimittel die Eingriffe geplant sind.« Der Verband bittet daher »auch im Namen der vielen Menschen, die täglich in Deutschland in unserer Industrie ihren Beitrag leisten, um Anerkennung und um eine Rückkehr zum aktiven und vertrauensvollen Dialog«.
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