Hepatitis B kontrollieren mit RNA-Interferenz |
Daniela Hüttemann |
10.12.2024 16:20 Uhr |
Allerdings wurde dieser Erfolg zum Teil mit mittelschweren bis schweren Nebenwirkungen (Grad 3 oder 4) erkauft. Die Rate dieser unerwünschten Ereignisse lag bei 17 und 10 Prozent unter Xalnesiran allein, bei 18 und 50 Prozent mit den Immunmodulatoren und bei 6 Prozent in der Kontrollgruppe. Am häufigsten kam es zu erhöhten Alanin-Aminotransferase-Werten; allerdings ohne Symptome. Unter Ruzotolimod traten grippeähnliche Symptome und Fieber auf. Die Ergebnisse wurden vor Kurzem im Fachjournal »New England Journal of Medicine« veröffentlicht.
Limitationen der Studie sind die kleine Teilnehmerzahl mit niedrigem Frauenanteil und hohem Anteil asiatisch-stämmiger Patienten sowie der Ausschluss von Patienten, die zuvor nicht mit Nukleosid-Analoga behandelt wurden oder bereits eine klinisch relevante Leberfibrose hatten. Die Studie war zudem nicht verblindet.
Während Ruzotolimod und Interferon das unspezifische Immunsystem aktivieren, könnte ein anderer möglicher Ansatz sein, stärker auf die adaptive Immunität zu zielen und HBV-spezifische erschöpfte T-Zellen wiederherzustellen, schreibt das Team der Piranga-Studien-Gruppe abschließend. Auch Kombinationen aus siRNA und Checkpoint-Inhibitoren würden derzeit untersucht.