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Schulterschluss

Heilberufe warnen vor Kollaps der Versorgung

Unterfinanzierung, Bürokratie, Fachkräftemangel – Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR), sieht die wohnortnahe ambulante Gesundheitsversorgung in Gefahr. Die Politik müsse gegensteuern, forderte er heute gemeinsam mit Vertretern der Ärzte und Zahnärzte bei einer digitalen Pressekonferenz des Aktionsbündnisses »Patientenkollaps«.
Anne Orth
14.11.2023  17:35 Uhr

»Trauriger Negativrekord« bei den Apothekenschließungen

Infolge der zahlreichen Belastungen sinke die Zahl der Apotheken immer weiter. Mit nur noch 17.830 Apotheken sei diese in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 auf 21,1 Apotheken pro 100.000 Einwohner gesunken. »Das ist ein trauriger Negativrekord«, sagte Preis. Auch Nordrhein-Westfalen sei von den Schließungen extrem betroffen. Er gehe davon aus, dass es Ende dieses Jahres in NRW weniger als 3700 Offizinen geben wird. Vor 10 Jahren seien es noch 4500 gewesen. Zugleich litten die Apotheken unter steigenden Kosten. So seien die Gesamtkosten von Januar bis Juni 2023 um 3,3 Prozent gestiegen. Allein die Personalkosten erhöhten sich um 6,6 Prozent. Das Betriebsergebnis einer durchschnittlichen Apotheke vor Steuern und Altersvorsorge sei dadurch in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahrs auf 64.000 Euro gesunken.

»Die Apotheker haben fast keine Möglichkeit, diesen Entwicklungen gegenzusteuern«, bemängelte Preis. Angesichts der vielfältigen Belastungen und steigender Betriebskosten seien derzeit zehn Prozent der Apotheken im Land akut von Schließung bedroht. Er kritisierte, dass der Festzuschlag seit über 10 Jahren nicht angepasst wurde. Zusätzlich müssten die Offizinen seit Februar 2023 einen erhöhten Kassenabschlag verkraften. Scharfe Kritik übte der AVNR-Vorsitzende auch an den neuesten Plänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Liberalisierung des Apothekenmarktes. »Diese lehnt die Apothekerschaft entschieden ab«, stellte er klar. Apotheken ohne Apotheker, ohne Notdienste, ohne Labor und ohne ausreichendes Honorar führten zu einer Zweiklassen-Versorgung der Menschen und würden den Notwendigkeiten einer älter werdenden Gesellschaft nicht gerecht. Aus Protest gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) protestierten Apotheker und ihre Mitarbeiter in NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland gemeinsam am morgigen Mittwoch in Dortmund. Viele Apotheken würden dann geschlossen bleiben, kündigte Preis an.

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