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Enge Wechselbeziehung
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Hautprobleme als Diabetes-Warnzeichen

Dermatologische Komplikationen können vor einem bisher unerkannten Diabetes warnen, ein Alarmzeichen für Folgeschäden der Zuckerkrankheit sein oder gar einen lebensbedrohlichen Notfall signalisieren. Worauf ist besonders zu achten und was ist zu tun?
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 26.11.2019  15:32 Uhr

In einer Pressemeldung der Deutschen Diabetes Gesellschaft erklärt Professor Dr. Claudia Pföhler vom Universitätsklinikum des Saarlandes, warum Diabetes und Haut in enger Wechselbeziehung stehen. Restlos geklärt sei das noch nicht. Aber vermutlich begünstigen Entzündungsprozesse, Ablagerungen von zuckerhaltigen Substanzen in der Haut und die geschwächte Immunabwehr Pilz- und bakterielle Infektionen. 

Bei bräunlichen Flecken am Schienbein zum Zuckertest 

Zu den häufigsten Hauterscheinungen bei Diabetikern gehören bräunliche, narbenähnliche, rundliche Flecken, die sich meist über dem vorderen Schienbein zeigen. Die sogenannte diabetische Dermopathie tritt bei bis zu 70 Prozent aller Diabetiker auf. »Sie ist sehr oft das erste Anzeichen eines nicht erkannten Diabetes«, so Pföhler. Wer solche Flecken an Schienbeinen, Unterarmen oder Füßen bemerkt, sollte beim Hausarzt oder Diabetologen seinen Nüchtern-Blutzucker überprüfen lassen. »Die Flecken verschwinden, sobald der Diabetes eingestellt ist«, informiert die Dermatologin.

Auch stark ausgeprägte, hartnäckige Pilzinfektionen an Füßen, in den Leisten oder der Achselhöhle, unter der Brust, in der Scheide oder im Analbereich können ein Warnzeichen für eine Diabetes-Erkrankung sein. Der häufigste Erreger ist Candida albicans. Auch in diesen Fällen sollten die Betroffenen, den Nüchtern-Blutzuckerwert bestimmen lassen. »Sobald der Blutzuckerwert normalisiert ist, können die Pilzinfektionen oft mit örtlichen Cremes und Zäpfchen erfolgreich behandelt werden«, informiert Pföhler.

Nagelpilz als Gefahr für Diabetiker

Nagelpilz-Erkrankungen sind bei Diabetes besonders ernst zu nehmen, weil die Schäden am Nagel als Eintrittspforte für Bakterien dienen, die beispielsweise ein diabetisches Fußsyndrom befördern können. Im schlimmsten Fall können Bakterien, die über kleine Fußwunden in den Körper eintreten, ein Erysipel, die sogenannte Wundrose auslösen. »Ein Erysipel macht sich an der Haut als flammende Rötung bemerkbar, die sich rasch ausbreitet, bevorzugt an den Unterschenkeln oder im Gesicht«, erklärt Professor Dr. Baptist Gallwitz, Diabetologe vom Universitätsklinikum Tübingen. Die Betroffenen entwickeln meist gleichzeitig hohes Fieber und Schüttelfrost. Es liegt zweifelsohne ein Notfall vor. »Es droht die Gefahr einer Blutvergiftung, weshalb man sich sofort ins Krankenhaus begeben sollte«, betont Gallwitz. Denn mitunter handelt es sich bei den Erregern nicht nur um Streptokokken, sondern auch um Staphylokokken, die gegen verschiedene Antibiotika resistent sein können. Ob Blasen, Druckstellen oder Hühneraugen: Diabetiker müssen, so Gallwitz,  auf jede Hautveränderung am Fuß achten.

Vorsicht Nierenschäden möglich

Die Sanierung von Nagelpilz bei Diabetikern ist keine kosmetische Frage, sondern eine medizinische Notwendigkeit und gehört in die Hände von Fachkräften, so Dr. Cornelia Woitek, Diabetologin aus Leipzig. Ärzte können die professionelle Fußpflege beim Podologen auf Rezept verordnen. Die Medizinerin informiert ferner, dass viele Diabetiker im Laufe ihrer Erkrankung unter Hauttrockenheit leiden, die zu starkem Juckreiz führen kann . Lässt das Jucken durch klassische Therapien wie Glucocorticoide oder Antihistaminika nicht nach, sollte der Arzt jedoch hellhörig werden. »Unstillbarer Juckreiz, der auf keine Therapie anspricht, ist bei Diabetes-Patienten ein Hinweis auf eine Nierenfunktionsstörung«, betont Woitek. 

Tipps für die richtige Hautpflege

Diabetiker können selbst etwas für ihre Hautgesundheit tun. »Die tägliche Hautpflege ist essenziell«, so Woitek. Besonders eignen sich hierfür feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte mit den Inhaltsstoffen Glyzerin, Panthenol, Hamamelis, Aloe Vera, Vitamin E und Harnstoff. »In der kalten Jahreszeit sollten Menschen mit Diabetes außerdem nicht zu heiß und zu lange baden und sich gut abtrocknen, um nasse Hautstellen zu vermeiden«, rät die Diabetologin.

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