| Lukas Brockfeld |
| 20.01.2025 16:16 Uhr |
Von Vertreterinnen und Vertretern der Ärzteschaft wird die Einigung begrüßt. Dem Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands (SpiFa) geht der Schritt allerdings nicht weit genug: »Es nützt unseren Patientinnen und Patienten nichts, wenn sie nach Besuch des Hausarztes oder der Hausärztin in sehr vielen Fällen anschließend monatelang auf eine korrekte fachärztliche Diagnose warten müssen, die fast immer Voraussetzung für eine effektive Therapie ist. Nur wenn alle Budgets für Vertragsärztinnen und Vertragsärzte umgehend abgeschafft werden, lassen sich ein langes Leiden und Ausharren auf Wartelisten vermeiden«, erklärte der SpiFa-Vorstandsvorsitzende Dirk Heinrich in einer Pressemitteilung.
Doch es gibt auch kritische Stimmen. So warnen die Krankenkassen vor den zusätzlichen Kosten: »Die Parteien wollen offenbar noch Wahlgeschenke verteilen. Dass ausgerechnet die Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen noch in letzter Minute im Bundestag verabschiedet werden soll, ist ansonsten nicht zu erklären«, sagte Ulrike Elsner, Vorstandesvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek). Der Verband schätzt die Kosten der Entbudgetierung auf etwa 500 Millionen Euro pro Jahr. Außerdem käme der Beschluss vor allem überversorgten städtischen Regionen zugute und trage daher wenig zur Verbesserung der Versorgung bei.