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Jubiläumsfeier in Magdeburg

Haseloff: Apotheker bieten »pastorale« Zuwendung

30 Jahre Apothekerkammer und Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt: Das war für die beiden Organisationen gestern ein Grund für eine gemeinsame Feier. Zu dem Festakt in Magdeburg erschien auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).
Annette Rößler
02.09.2021  16:14 Uhr
Haseloff: Apotheker bieten »pastorale« Zuwendung

Genau genommen sind es mittlerweile schon 31 Jahre seit der Errichtung der berufsständischen Selbstverwaltung in Sachsen-Anhalt, denn der Festakt fand aufgrund der Pandemie mit einem Jahr Verspätung statt. In Magdeburg blickten die beiden Apothekerorganisationen gemeinsam zurück auf Erreichtes, aber auch nach vorn – ganz bewusst hatten sie die Veranstaltung unter das Motto »Die Pharmazie der Zukunft« gestellt.

Wie diese genau aussehen wird, kann heute selbstverständlich noch niemand sagen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff ist sich aber sicher, dass es Apotheken auch künftig noch in der Fläche geben wird. Apothekerinnen und Apotheker übernähmen viele »pastorale« Aufgaben, indem sie den Menschen zuhörten und sie zu Gesundheitsthemen berieten. »Die Menschen brauchen diese Zuwendung«, betonte Haseloff. In der Pandemie haben die Präsenzapotheken wichtige Aufgaben übernommen, etwa die Herstellung von Desinfektionsmitteln, die Verteilung von FFP2-Masken, die Ausstellung von Impfzertifikaten und nicht zuletzt die Verteilung der Covid-19-Impfstoffe. »Die vergangenen anderthalb Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass es Sie gibt«, sagte Haseloff.

Philosoph Maio: »Apotheker müssen primär Heilberufler sein«

Auch Mediziner und Philosoph Professor Giovanni Maio, Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Freiburg, betonte in seiner Festrede den wichtigen Beitrag des Apothekers in einem funktionierenden Gesundheitssystem. Im viel zitierten Konflikt zwischen Ethik und Monetik stellte sich Maio klar auf die Seite der Ethik: »Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass es Verkäufer gibt, aber Apotheker müssen primär Heilberufler sein.« In seiner Funktion als unabhängiger Berater und kompetenter Erklärer der Arzneimitteltherapie sei der Apotheker maßgeblich an der Vermittlung von Gesundheitskompetenz an den Patienten beteiligt. Die packungsbezogene Bezahlung der Leistung des Apothekers stehe dazu allerdings im Widerspruch: Je mehr man auf die Bezahlung des Medikaments setze, desto mehr werde der Apotheker in Richtung Kaufmann gedrängt, sagte Maio, der sich auch bei den Ärzten für eine bessere Bezahlung der sprechenden Medizin stark macht.

Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, konnte bei dem Festakt stolz eine sehr umfangreiche Chronik der Apothekerkammer in Buchform präsentieren. Bei der intensiven Beschäftigung mit der Geschichte der Pharmazie in Sachsen-Anhalt hätten sich bemerkenswerte Parallelen zur heutigen Zeit gezeigt. Manche Regelungen der Altvorderen seien dabei geradezu prophetisch gewesen, sagte Münch mit Blick auf die Bestrebungen des Internethändlers Amazon, in den Medikamentenversand einzusteigen. So habe etwa König Friedrich Wilhelm I. von Preußen 1725 in seinem Medicinal-Edikt einen Abschnitt überschrieben mit »Buchhändler sollen nicht mit Medikamenten handeln«. Anderes, von dem man schon geglaubt habe, dass man es hinter sich gelassen hätte, sie auch heute wieder Thema, etwa Lieferengpässe von Arzneimitteln. Auch in der DDR sei es so gewesen, dass »irgendetwas eigentlich immer fehlte«.

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