Harris oder Trump? Wer drückt die Arzneimittelpreise |
Jennifer Evans |
06.09.2024 14:00 Uhr |
Zieht sie ins Weiße Haus ein, will Kamala Harris am Kurs der Demokraten festhalten und die Arzneimittelpreise in den USA weiter senken. / Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire
Die Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hatte bereits angekündigt, die Gesundheitskosten senken zu wollen, sollte sie die Wahl am 5. November gewinnen. Viele erwarten unter der Regie der Demokratin eine Fortsetzung der Biden-Harris-Politik, die mit dem sogenannten Inflation Reduction Act begonnen hatte. Das hob Kai Brüning hervor. Er ist Senior Portfolio Manager Healthcare bei Apoasset, einer Tochter der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank). Das würde also bedeuten, die Regierung verhandelt weiterhin über Preisnachlässe für Arzneimittel mit den Pharmaherstellern.
Erst im vergangenen Monat hatte das Weiße Haus die ersten zehn Medikamente benannt, die ab dem Jahr 2026 günstiger werden sollen. Von durchschnittlich 22 Prozent war die Rede. Im kommenden Januar soll es dann um weitere 15 Präparate gehen. Brünings Angaben zufolge hat die Börse dieses Szenario im Prinzip gut verkraftet.
Grundsätzlich will auch der Kandidat der Republikaner, Donald Trump, die Arzneimittelpreise eindämmen. Er setzt dabei unter anderem auf Importe. »Doch egal, ob Trump oder Harris am Ende gewinnen: Beide hätten im Amt relativ wenig Spielraum für große Reformen«, so der Finanzanalyst. Damit meint er, dass der nötige Rückhalt aus dem parteipolitisch gespalten Kongress schwierig sein dürfte.
Brüning geht davon aus, dass die Gesundheitsausgaben der USA – sowohl für Therapien als auch für Prävention – langfristig weiter ansteigen, unabhängig vom Wahlausgang. »Aus Sicht der Börse kommt es vor allem auf die Unternehmen des Gesundheitsmarkts an, und hier sind die Aussichten für die kommenden Jahre hervorragend«, sagte er. Für die richtige Geldanlage seien wohl eher die Innovationen der Branche entscheidend als die Frau oder der Mann im Oval Office.