Hagener Apotheker wehren sich gegen Reformpläne |
In sieben Punkten erläutert Fehske, was die geplante Apothekenreform für die Bürgerinnen und Bürger konkret bedeutet. Dazu gehörten beispielsweise verkürzte Öffnungszeiten. Lauterbach wolle lieber »an Apotheken-Öffnungszeiten sparen, als einen Inflationsausgleich zu bezahlen«, heißt es.
Als weitere Folgen der Reform führt Fehske unter anderem einen Aufnahmestopp für Substitutionspatienten, weniger Rezeptur-Herstellung, längere Wartezeit im Botendienst sowie Mehrkosten durch Lieferengpässe auf.
Derzeit liegt erst der Referentenentwurf des Apotheken-Reformgesetzes vor. Am 19. Juli soll sich das Bundeskabinett mit dem Entwurf befassen. Das Gesetz wird frühestens zum Jahreswechsel in Kraft treten. Trotzdem wollte Fehske »einige mögliche Folgen des Gesetzes« für Hagen schon mal »vorwegnehmen«, weshalb er verkürzte Öffnungszeiten ab Juli ankündigt. »Wir und viele anderen haben sehr lange und mit großem Aufwand versucht, die Vergütungskürzung durch Inflation ohne Leistungskürzungen durchzuhalten«, sagte er gegenüber der PZ. Mit dem Gesetzesentwurf sei aber die Perspektive noch mal deutlich schlechter geworden.
Im Fazit seiner Anzeige heißt es: »Die SPD und ihr Minister Lauterbach stellen offenbar Profitinteressen bestimmter Pharmakonzerne über Gemeinwohlinteressen, indem sie mit dem Apotheken-Notstandsgesetz Ihre wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch inhabergeführte, von Apothekern geleitete Apotheken gefährden wollen. Selbstverständlich möchten wir gern zu Ihrem gewohnten Versorgungsniveau zurückkehren – sobald die Politik es wieder ermöglicht.«
Bei Fragen könnten sich die Leserinnen und Leser an die aufgelisteten Apothekeninhaberinnen und -inhaber wenden. Wer das Gesetz nicht wolle, solle sich an die Bundestagsmitglieder Schisanowski (SPD), Janosch Dahmen (Bündnis 90/die Grünen) und Katrin Helling-Plahr (FDP) wenden. Schisanowski hat Fehske sogar schon geantwortet und die Position der AG Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion übermittelt.