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Honorar-Anpassung
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Habeck soll sein Versprechen einhalten

Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Kai Christiansen ist schon etwas enttäuscht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Denn der hatte ihm vergangenen Sommer persönlich versprochen, das Packungshonorar der Apotheken zu erhöhen. Die Kammerversammlung im Norden erinnert den grünen Minister mit einer Resolution an sein Versprechen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 22.02.2024  09:00 Uhr
Apotheken haften anders als Politiker persönlich

Apotheken haften anders als Politiker persönlich

Mit der Übergabe der Verantwortung an das BMG und den Gesundheitsminister treibe Habeck immer mehr Apotheken in die Betriebsaufgabe und Insolvenz, hatte Christiansen zuvor betont. »Es sind nicht Finanzminister Lindner und auch nicht der Wirtschaftsminister Habeck oder der Gesundheitsminister Lauterbach, die mit ihrem Geld haften. Es sind wir und unsere Familien, die haften«, so Christiansen angesichts von fast 500 geschlossene Apotheken bundesweit im vergangenen Jahr – ein trauriger Rekord, der 2024 noch einmal gebrochen werden könnte. »Es wird Zeit, dass wir den Kontrahierungszwang und das Sachleistungsprinzip, denen wir in der Apotheke unterliegen, mehr als deutlich infrage stellen.«

Auf eine Gesprächsbereitschaft oder gar Verhandlungen mit dem Bundesgesundheitsminister dürfe man nicht hoffen, berichtete Christiansen aus Berlin. »Lauterbach verhandelt nicht mit uns, wenn wir Glück haben, hört er uns zeitweise zu.« Trotzdem oder gerade deshalb sei es wichtig, mit möglichsten vielen anderen Politikerinnen und Politikern auf Bundes-, Landtags- und kommunaler Ebene im Gespräch zu bleiben. Die Schleswig-Holsteiner hoffen auf ein weiteres deutliches Statement der Landesgesundheitsministerkonferenz, die im Mai das nächste Mal im eigenen Bundesland tagt.

Christiansen betonte, dass die ABDA stellvertretend für die gesamte Apothekerschaft an all ihren Kernforderungen festhalte. Wenn nicht schnell etwas im positiven Sinn für die Apotheken passiere, gebe es bald keinen mehr, der bei immer weiter zunehmenden Lieferschwierigkeiten noch eine Lösung für die Patienten suche, keinen, der Interaktionen, Wechselwirkungen, Fehlverordnungen verhindere, und keine niederschwellige Anlaufstelle für eine immer älter werdende Bevölkerung, um sich bei Gesundheitsproblemen beraten zu lassen.

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