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Alopecia areata

Haarnachwuchs dank Ritlecitinib

Vergangenes Jahr wurde ein erstes Medikament bei kreisrundem Haarausfall zugelassen. Nun votieren Experten der Europäischen Arzneimittelagentur EMA dafür, einen weiteren Wirkstoff zuzulassen. Ritlecitinib soll schon eine Option ab einem Alter von zwölf Jahren darstellen.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 28.07.2023  09:00 Uhr

Charakteristisch für Alopecia areata sind die kreisrund ausfallenden Haare bei den Betroffenen. Meist geschieht dies im Kopfbereich, es können aber auch andere Bereiche der Körperbehaarung betroffen sein, bei Männern zum Beispiel der Bartbereich. Alopecia areata ist eine immuninflammatorische Form des Haarausfalls. Das Immunsystem greift die Haarfollikel des Körpers an und die Haare fallen schließlich aus.

Obwohl die vollständige Pathophysiologie der Erkrankung noch nicht geklärt ist, nimmt man an, dass die Signalübertragung von Zytokinen und die zytolytische Aktivität von T-Zellen an der Pathogenese von Alopecia areata beteiligt sind. Es liegt also nahe, dass hier immunsuppressive Therapeutika getestet wurden. Im vergangenen Jahr wurde der Januskinase (JAK)-Hemmer Baricitinib (Olumiant®) als erstes Mittel zur Behandlung der schweren Alopecia areata bei Erwachsenen zugelassen.

Nun plädiert der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA dafür, einen weiteren Arzneistoff bei kreisrundem Haarausfall zuzulassen: Ritlecitinib (Litfulo™ 50 mg Hartkapseln, Pfizer). Dieser neue Wirkstoff und noch in keiner anderen Indikation zugelassene Arzneistoff soll ebenfalls bei schwerer Alopecia areata zum Einsatz kommen, dies allerdings – anders als Baricitinib – schon ab einem Alter von zwölf Jahren. So könnte also – die Zustimmung der EU-Kommission vorausgesetzt – bald auch Jugendlichen, die mit kreisrundem Haarausfall zu kämpfen haben, eine zugelassene Therapieoption zur Verfügung stehen. Immerhin werden schätzungsweise fast 20 Prozent der Menschen mit Alopecia areata vor dem 18. Lebensjahr diagnostiziert.

JAK- und TEC-Hemmer in einem

Auch Ritlecitinib ist ein JAK-Hemmer. Er blockiert die JAK-3. Zudem hemmt der Wirkstoff Enzyme aus der Familie der TEC-Kinasen. Forschende gehen davon aus, dass sowohl JAK3- als auch TEC-Familie-vermittelte Signalwege bei der Pathogenese der Alopecia areata eine Rolle spielen.

An der Phase-IIb/III-Studie Allegro nahmen insgesamt 818 Menschen mit 50 Prozent oder mehr Haarausfall auf der Kopfhaut, gemessen anhand des Scores Severity of Alopecia Tool (SALT), teil. In dieser Studie hatten 23 Prozent der täglich mit Ritlecitinib 50 mg behandelten Patienten nach sechs Monaten eine Kopfhaarbedeckung von 80 Prozent oder mehr (SALT ≤ 20), verglichen mit 1,6 Prozent unter Placebo. Die Wirksamkeit war bei Jugendlichen (12 bis 17 Jahre) und Erwachsenen (18 Jahre und älter) gleich. Zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen gehörten Kopfschmerz, Durchfall, Akne, Hautausschlag und Urtikaria.

Ritlecitinib wird ferner in weiteren Indikationen getestet, etwa Vitiligo, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

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