Gute Wirksamkeit zu erwarten |
Annette Rößler |
26.09.2025 13:00 Uhr |
Vor allem ältere Menschen profitieren von der jährlichen Impfung gegen Influenza, weil sie ein besonders hohes Risiko für schwere Verläufe der Virusgrippe haben. / © Adobe Stock/RFBSIP
Mitarbeitende der US-amerikanischen CDC und von Gesundheitsbehörden anderer Länder berichten aktuell im Fachjournal »Morbidity and Mortality Weekly Report« über die geschätzte Wirksamkeit der saisonalen Grippeimpfung 2025 auf der Südhalbkugel. Da die Auswertung der dortigen Grippesaison noch nicht abgeschlossen ist, handelt es sich zunächst um Zwischenergebnisse. Dennoch erlaubt die Analyse, die auf Meldungen aus Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Neuseeland, Paraguay, Südafrika und Uruguay beruht, eine erste Prognose der Wirksamkeit der saisonalen Grippeimpfung für die Nordhalbkugel.
Die Autoren errechneten aus den gemeldeten Daten jeweils eine geschätzte Schutzrate der Grippeimpfung vor grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) beziehungsweise schweren akuten Atemwegserkrankungen (SARI), die entweder zu einem ambulanten Arztkontakt führten oder einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. Demnach traten diese Komplikationen bei Geimpften nur etwa halb so häufig ein wie bei Ungeimpften: Die Schutzrate bezogen auf grippebedingte Arztkontakte lag bei 50,4 Prozent, bezogen auf Klinikaufenthalte bei 49,7 Prozent. Wurden ausschließlich Infektionen mit Influenza-A-Viren berücksichtigt, waren die Werte mit 45,4 und 46,1 Prozent etwas geringer.
Damit sei die geschätzte Schutzwirkung der aktuellen Grippeimpfung in etwa so groß wie in der Vorsaison, schreibt das Autorenteam. Für die Grippeimpfung 2024/2025 der Nordhalbkugel seien Schutzraten von 40 bis 56 Prozent (ambulante Arztkontakte) und 34 bis 52 Prozent (Krankenhausaufenthalte) angenommen worden.
Ob in der anstehenden Influenzasaison in der nördlichen Hemisphäre tatsächlich die selben Virusstämme dominieren werden wie in der südlichen, ist selbstverständlich noch nicht sicher abschätzbar. Die Zusammensetzung der Grippeimpfstoffe, die im Süden verwendet wurden, und derjenigen für den Norden ist jedenfalls identisch: Wie die empfohlenen Hühnerei-basierten trivalenten Grippeimpfstoffe 2025/2026 enthielten die Vakzinen auf der Südhalbkugel 2025 Antigene eines A/Victoria/4897/2022 (H1N1)pdm09-ähnlichen Virus, eines A/Croatia/10136RV/2023 (H3N2)-ähnlichen Virus und eines B/Austria/1359417/2021 (B/Victoria-Linie)-ähnlichen Virus. Als vierte Komponente enthielten quadrivalente Impfstoffe zusätzlich ein B/Yamagata-Linie-ähnliches Virus.