Gute Versorgung mit Antibiotika-Säften erwartet |
Laura Rudolph |
30.10.2024 18:00 Uhr |
In diesem Jahr wird die Lage bei Antibiotika-Säften wahrscheinlich entspannter als im Vorjahr. / © Getty Images/Halfpoint
Im vergangenen Jahr sorgten Lieferengpässe bei Antibiotika für Kinder immer wieder für Schlagzeilen in der Fach- und Laienpresse. Um die Versorgungslage für 2024/2025 abzuschätzen, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Daten zu aktuellen Beständen und zur geplanten Produktion von Antibiotika-Säften für die kommenden sechs Monate analysiert. Es kommt zu dem Schluss, dass diesen Herbst und Winter bei vielen Präparaten mit einer stabilen Versorgung zu rechnen ist. Dies treffe auf Antibiotika-Säfte mit den folgenden Wirkstoffen zu:
Bis auf Penicillin V gelte dies für alle verfügbaren Stärken der jeweiligen Wirkstoffe, so das BfArM. Sollte der Wirkstoff insbesondere in geringen Dosierungen nicht verfügbar sein, empfiehlt es, auf verfügbare Alternativen wie Amoxicillin mit oder ohne Clavulansäure auszuweichen. Eine Tabelle, die mögliche Antibiotika-Alternativen für Kinder nach Indikationen auflistet, findet sich auf der Website der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie.
Auch für die übrigen Antibiotika-Säfte der Dringlichkeitsliste prognostiziert das BfArM eine stabile Versorgungslage. Weiterhin gültig sei die im April 2023 eingeführte Regelung, dass die Landesbehörden bei einem festgestellten Mangel erlauben dürfen, im Ausland zugelassene Antibiotika-Säfte auch hier zu verkaufen. Bisher wurden solche Erlaubnisse für Säfte mit Amoxicillin (plus Clavulansäure), Azithromycin und Cefaclor erteilt.