Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Polymyalgia rheumatica

Gute Prognose, langwierige Behandlung

Die entzündlich-rheumatische Erkrankung Polymyalgia rheumatica führt zu Inflammationen im Schulter- und Hüftbereich. Es erkranken hauptsächlich ältere Menschen.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 25.01.2023  07:00 Uhr

Individualisierte Therapie

Die Standardtherapie sind orale Glucocorticoide. Zu Beginn erhalten die meisten Patienten 15 bis 25 mg Prednisolon-Äquivalent pro Tag, was die Beschwerden meist schlagartig bessert. Genauere Vorgaben für die Dosierung gibt es nicht, sodass die Dosis für jeden PMR-Patienten individuell angepasst werden muss. Sie sollte immer so hoch wie nötig, aber so niedrig wie möglich sein. Die Länge der Therapie ist individuell unterschiedlich und orientiert sich an der Krankheitsaktivität sowie an Nebenwirkungen.

Wenn die Krankheitsaktivität zurückgegangen ist und die Entzündungswerte gesunken sind, kann der Arzt die Dosierung verringern. Laut Leitlinie soll eine Dosis von 10 mg Prednisolon-Äquivalent pro Tag innerhalb von vier bis acht Wochen erreicht werden. Danach soll die tägliche Prednisolon-Äquivalenzdosis weiter um etwa 1 mg alle vier Wochen reduziert werden, bis das Arzneimittel ganz abgesetzt werden kann. Bei einem Rezidiv erhöht der Arzt die Dosis wieder.

Während der meist einige Jahre andauernden Therapie ist es wichtig, die Adhärenz der Patienten zu erhalten. Bei Beschwerdefreiheit ist der Wunsch naheliegend, die Glucocorticoide nicht mehr einzunehmen. Sobald sie jedoch abgesetzt werden, können die Entzündungen wieder aufflammen und die Patienten einen neuen Schub erleiden.

Bei einem hohen Risiko für Rezidive oder Glucocorticoid-Nebenwirkungen sowie bei einer langen Therapiedauer kann zusätzlich Methotrexat gegeben werden, um Glucocorticoide zu sparen. Die Entscheidung für Methotrexat ist stets patientenspezifisch zu treffen. Die Autoren der Leitlinie konnten mangels geeigneter Studiendaten andere konventionelle Basistherapeutika nicht empfehlen.

Laut der Leitlinie sollen nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) nicht zur Therapie der PMR eingesetzt werden. Das potenzielle Risiko für Nebenwirkungen sei größer als der zu erwartende, meist geringe Nutzen. Sie können allenfalls zusätzlich gegeben werden, wenn Schmerzen anderer Ursachen bestehen.

Monoklonale Antikörper als zukünftige Therapieoption

Ein zukünftiger Therapieansatz könnten monoklonale Antikörper sein. Bei der Pathogenese der PMR scheint das Zytokin Interleukin-6 (IL-6) eine Rolle zu spielen. Der humane IL-6-Inhibitor Tocilizumab (RoActemra®) wurde bereits sowohl bei neu diagnostizierten PMR-Patienten (»Annals of the Rheumatic Disease«, DOI: 10.1136/annrheumdis-2021-221126) als auch bei Patienten mit aktiver PMR unter Glucocorticoid-Therapie erfolgreich in Studien geprüft. In einer aktuellen Studie konnten Patienten dank des Antikörpers ihre Prednison-Dosierung reduzieren und wiesen verbesserte Krankheits-Scores auf (»JAMA«, DOI: 10.1001/jama.2022.15459). Die Leitlinien-Autoren sprachen 2018 allerdings noch keine Empfehlung zum Einsatz von Tocilizumab aus, dasselbe galt für andere Biologika.

Die Pharmakotherapie können Patienten durch eine ausgewogene Ernährung und einen bewegten Alltag ergänzen. Eine Physiotherapie hilft Patienten im Seniorenalter, Muskelmasse zu erhalten und das Sturzrisiko zu reduzieren. Bei konsequenter Therapie ist die Prognose für viele Patienten gut. Sie sind nach abgeschlossener Therapie beschwerdefrei. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa