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Pro Generika zu 2 Jahren ALBVVG

»Gute Absichten, aber zu wenig Wumms«

Bald zwei Jahre ist das Lieferengpassgesetz (ALBVVG) in der Welt. Es sollte etwa Produzenten anlocken und entlasten. Gute Absichten, aber zu wenig Wumms, sagt Pro-Generika-Chef Bork Bretthauer. Warum es ohne Gegensteuern noch schlimmer wird, welche Rolle China spielt – und warum es Apotheken sind, die die Lage täglich entschärfen, erzählte Bretthauer der PZ. 
Cornelia Dölger
26.05.2025  12:50 Uhr
Geopolitische Lage birgt zusätzliche Risiken

Geopolitische Lage birgt zusätzliche Risiken

Zudem kämen als Entlastung gedachte Maßnahmen – etwa die kürzlich beschlossenen Preiserhöhungen bei Krebsmitteln – bei den Herstellern nicht an; das »Dickicht der Kostendämpfungsmaßnahmen« lasse dies nicht zu. Und mehr noch: »An einigen Stellen – bei den Antibiotika sehen wir eine steigende Marktkonzentration - hat das ALBBVVG die Lage sogar noch verschlimmert.«

Bretthauer vermisst stabilisierende Faktoren in dem Gesetz. Nach wie vor sei die Versorgungslage fragil und die Zahl der Engpässe habe sich seither nicht wesentlich verändert. Von Engpässen betroffen sind ihm zufolge meist Medikamente, »deren Preise von den diversen Preissenkungsmechanismen seit Jahren in den Keller gedrückt werden«.

Als Folge stiegen die Hersteller aus – und wenn noch Lieferkettenprobleme on top kämen, sei der Engpass da, so der Pro-Generika-Geschäftsführer. »Hier muss die Politik endlich ansetzen – und gegensteuern. Von alleine wird das nicht weggehen. Es wird eher schlimmer werden.«

Hinzu komme die sich verändernde weltpolitische Lage. Dass Deutschland und Europa abhängig von der Arzneimittelproduktion etwa in Fernost seien, sei eine Gefahr – die die Politik bereits in der Corona-Pandemie erkannt habe. Die aktuellen geopolitischen Spannungen täten ihr Übriges. »In einem Handelskrieg zwischen China und den USA könnten wir zwischen die Fronten geraten«, warnte Bretthauer.

Bretthauer: Warken sollte Ursachen angehen, nicht Symptome behandeln

Er gibt zu bedenken, dass China, »ein Staat mit einem völlig anderen Wertesystem und geopolitischen Ambitionen«, die Abhängigkeit bei der Arzneimittelversorgung bewusst herbeigeführt habe. Bretthauer befürchtet: »Jetzt besteht die Gefahr, dass es sie politisch ausnutzt.«

Einige Hoffnung setzt Bretthauer in die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Seine Zuversicht fußt auf Warkens wiederholten Versicherungen, die Versorgungssicherheit stabilisieren zu wollen. »Das macht mir Hoffnung.« Anders als ihr Amtsvorgänger sollte Warken indes »nicht länger nur Symptome behandeln, sondern die Ursachen angehen«, rät Bretthauer. Sprich: »Die Finanzierung generischer Arzneimittel muss neu aufgesetzt, die Grundversorgung ressortübergreifend und auch sicherheitspolitisch gedacht werden.«

Und die Apotheken? Die die Lieferengpässe letztlich mit am deutlichsten zu spüren bekommen? »Leisten Enormes – gerade in Krisenzeiten«, wie Bretthauer betont. Denn am Ende seien es die Teams in den Apotheken, die den Patienten erklären müssten, warum ihr Medikament nicht da ist. »Ohne ihren Einsatz, ihre Flexibilität und ihren Pragmatismus wären Engpässe oft noch spürbarer.« Apotheken federten viele Lücken im System ab – was den Patientinnen und Patienten sehr helfe.

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