Gürtelrose-Impfung könnte Herz und Hirn schützen |
Theo Dingermann |
06.05.2025 15:30 Uhr |
In Sensitivitätsanalysen konnte gezeigt werden, dass ein Teil des Schutzeffekts durch die Vermeidung von Herpes-zoster-Komplikationen vermittelt wird, ein weiterer Teil jedoch unabhängig davon ist. Der präventive Effekt der Impfung könnte dadurch vermittelt werden, dass Pathomechanismen unterbrochen werden, die durch eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus induziert werden. Dazu zählen beispielsweise vaskuläre Infektionen (VZV-Vaskulopathie), systemische Entzündungen, Endothelschäden und Hyperkoagulabilität mit kardiovaskulären Ereignissen.
Zudem kann eine Vagusnerv-Beteiligung bei Herpes zoster zu Herz-Rhythmus-Störungen führen. Die Immunantwort auf den Lebendimpfstoff scheint dabei altersabhängig zu sein: Jüngere Personen zeigten einen stärkeren Schutz, möglicherweise durch ein robusteres Immunsystem.
Zudem scheint die Herpes-Zoster-Impfung auch das Risiko für Demenzerkrankungen senken zu können, wie jüngst drei Studien aus Wales, aus Australien und den USA andeuteten. In der letztgenannten Studie reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit einer neuen Demenzdiagnose bei geimpften Personen um 3,5 Prozentpunkte, was einer relativen Reduktion von 20 Prozent entspricht.
Letztlich sprechen die Ergebnisse der neuesten Studie dafür, dass eine Impfung gegen Herpes zoster nicht nur zur Reduktion der Zosterlast oder zur Senkung des Demenzrisikos führt, sondern auch zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen beitragen könnte.