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Doppelter Effekt

Gürtelrose-Impfung könnte Herz und Hirn schützen

Eine Herpes-zoster-Impfung scheint nicht nur Gürtelrose verhindern zu können. Eine Studie ermittelte nun eine relative Risikoreduktion für kardiovaskuläre Ereignisse um 23 Prozent für die Lebendimpfung. 
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 06.05.2025  15:30 Uhr
Gürtelrose-Impfung könnte Herz und Hirn schützen

Gürtelrose (Herpes zoster) entsteht durch die Reaktivierung latent persistierender Varizella-Zoster-Viren (VZV) vor allem in Situationen, in denen das Immunsystem nicht voll funktionsfähig ist. Ohne Impfung wird das Lebenszeitrisiko, an Herpes zoster zu erkranken, auf 30 Prozent geschätzt. Besonders im fortgeschrittenen Alter über 65 Jahre erhöht sich das Erkrankungsrisiko, weshalb die Impfung gerade dieser Altersgruppe empfohlen wird.

Jetzt publizierten Forschende aus Südkorea um Sooji Lee von der Kyung Hee University in Seoul im Fachmagazin »European Heart Journal« die Ergebnisse einer umfassenden, bevölkerungsbasierten Kohortenstudie, in der der Zusammenhang zwischen der Lebendimpfung gegen Herpes zoster und dem Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen bei mehr als zwei Millionen Menschen im Alter ab 50 Jahren untersucht wurde. Ziel der Studie war es, zu klären, ob diese Impfung nicht nur vor Gürtelrose schützt, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann – ein potenzieller Nutzen, der bisher kaum erforscht wurde.

Die Studie integrierte Daten aus nationalen Gesundheitsregistern, inklusive Angaben zu stationären und ambulanten Behandlungen, Arzneimittelverordnungen, Todesfällen, Gesundheitsuntersuchungen und Impfungen, die im Zeitraum von 2012 bis 2021 erhoben worden waren. Personen mit kardiovaskulärer Vorerkrankung vor der Impfung wurden ausgeschlossen.

Durch einen sorgfältigen Abgleich wurden geimpfte und ungeimpfte Gruppen (jeweils n = 635.961) so ausbalanciert, dass Verzerrungen durch soziodemografische und klinische Unterschiede minimiert wurden.

Zentrale Ergebnisse

Die Impfung mit dem Zoster-Lebendimpfstoff war mit einem signifikant geringeren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden. Der Hazard-Ratio (HR) betrug  0,77. Das heißt, dass in der Gruppe der Geimpften das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse im Vergleich zu der Gruppe der nicht Geimpften um etwa 23 Prozent geringer war. Besonders deutlich war die Risikoreduktion bei

  • schwerwiegenden unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse (Major Adverse Cardiovascular Events; MACE): HR 0,74
  • Herzinsuffizienz: HR 0,74
  • zerebrovaskulären Erkrankungen (Schlaganfall/TIA): HR 0,76
  • koronarer Herzkrankheit: HR 0,78
  • Thromboembolien: HR 0,78
  • Herz-Rhythmus-Störungen: HR 0,79

Die stärkste Schutzwirkung zeigte sich zwei bis drei Jahre nach der Impfung. Die Effekte hielten bis zu acht Jahre an, nahmen jedoch nach diesem Zeitraum ab. Der absolute Vorteil wurde durch die berechnete »Restricted Mean Survival Time« (RMST) quantifiziert, die zum Beispiel für ischämische Herzerkrankungen einen Überlebensvorteil von 36,6 Tagen pro Dekade auswies.

Die Schutzwirkung war besonders ausgeprägt bei Männern, Menschen unter 60 Jahren, Bewohnern ländlicher Regionen, Personen mit niedrigem Einkommen sowie bei Individuen mit ungesundem Lebensstil (Raucher, Bewegungsmangel, hoher Alkoholkonsum).

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