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Infektionsprophylaxe

Grüne Rettungsschirme

Phytopharmaka sind bekannt für ihre Wirkung gegen Erkältungshusten, Sinusitis und Bronchitis. Dabei haben einige pflanzliche Zubereitungen das Potenzial, auch prophylaktisch oder bei anderen Indikationen eingesetzt zu werden.
Elke Wolf
12.11.2021  18:00 Uhr

Unter den Stoffklassen, die effektiv hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Viren wirken, tun sich vor allem die Senfölglykoside hervor. Die auch als Isothiocyanate bezeichneten Inhaltsstoffe aus Kapuzinerkresse und Meerrettich sind zum Beispiel in der Lage, das Influenzavirus (H1N1) in seiner Vermehrung in menschlichen Lungenzellkulturen nahezu 100-prozentig zu hemmen. Auch eine ausgeprägte Wirkung gegenüber grampositiven und gramnegativen Bakterien ist dokumentiert. Dazu gehören auch die häufigsten bakteriellen Erkältungserreger und multiresistente Bakterien wie Klebsiella pneumoniae oder Escherichia coli. Weitere Laboruntersuchungen bestätigen zudem die antiphlogistische Wirkung der Pflanzenstoffe.

Vor allem dieses antimikrobielle Spektrum dürfte der Grund sein, warum Angocin® Anti-Infekt N, eine Kombination aus den gepulverten Drogen Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel, zur Prophylaxe von immer wiederkehrenden unkomplizierten Harnwegsinfekten zum Einsatz kommt. Die Fixkombination verfügt über eine günstige Datenlage und das hat ihr eine Empfehlung in der S3-Leitlinie zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen eingebracht.

Aber auch bezüglich Erkältungskrankheiten bieten die Isothiocyanate ein gewisses Schutzschild. So hat die gepulverte Drogenmischung eine aussagekräftige Studie zur Prophylaxe vorzuweisen. Diese Untersuchung mit mehreren Hundert Personen spricht für das vorbeugende Potenzial von Infekten in der Erkältungssaison, rund 40 Prozent weniger Erkältungen gab es in der Verumgruppe. Für die Indikationen Bronchitis und Sinusitis ist die Evidenzbasis dünner. Eine HMPC-Monographie des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel bei der Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde EMA zu dieser Mischung gibt es nicht. Allerdings konnte eine relativ große Analyse mit mehr als 400 000 Patienten nachweisen, dass die Einnahme der Fixkombination kurz nach der Diagnose eines Atemwegsinfekts im weiteren Krankheitsverlauf mit einem dreimal selteneren Einsatz von Antibiotika assoziiert ist.

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