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Infektionsprophylaxe

Grüne Rettungsschirme

Phytopharmaka sind bekannt für ihre Wirkung gegen Erkältungshusten, Sinusitis und Bronchitis. Dabei haben einige pflanzliche Zubereitungen das Potenzial, auch prophylaktisch oder bei anderen Indikationen eingesetzt zu werden.
Elke Wolf
12.11.2021  18:00 Uhr

Immunmodulierend

Eine der bekanntesten Heilpflanzen in der Vorbeugung von Atemwegsinfekten ist der Sonnenhut. Ihm beziehungsweise daraus gewonnenen Extrakten ist ein gewisses immunmodulierendes Wirkvermögen zuzusprechen – zumindest ist aus Produkt- beziehungsweise Extrakt-spezifischen Daten eine gewisse Evidenz für das Abfangen eines Infektes zu Beginn einer Erkältung abzuleiten.

So sind die Presssäfte und die getrockneten Presssäfte aus dem frischen Kraut des Purpursonnenhuts mit einem Droge-Extrakt-Verhältnis (DEV) von 1,5 – 2,5:1 positiv zu bewerten (wie Echinacin®, Esberitox® mono, Episcorit®, Echinacea ratiopharm). Die HMPC-Monographie vergibt Echinacea purpurea herba auch ein Well-established-Use mit Bezug auf diesen Extrakt. Alle anderen Zubereitungen wie aus E. pallidae radix oder E. angustifolia radix sind lediglich Arzneizubereitungen nach traditioneller Anwendung.

Echinacea-haltige Zubereitungen haben ein Problem: Die Präparategruppe ist extrem heterogen. So gibt es Zubereitungen, die das Kraut des Purpursonnenhuts (Echinacea purpurea herba), die Wurzeln des Blassfarbenen Sonnenhuts (E. pallidae radix) oder aus dem Schmalblättrigen Sonnenhut (E. angustifolia) enthalten. Außerdem gibt es unterschiedlichste Kombinationen, Auszüge bis hin zum CO2-Auszug oder Presssäfte. Das macht es schwierig, eine klare Aussage zu treffen. Unterschiedliche Pflanzen, von denen unterschiedliche Pflanzenteile zu unterschiedlichen Zubereitungen verarbeitet werden, bringen zwangsläufig unterschiedliche Anteile bioaktiver Substanzen mit sich. Und so kam auch eine Cochrane-Metaanalyse zu dem Ergebnis, dass bei Präparaten, die die Gattung Echinacea betrifft, nur ein geringer Effekt bei der Prävention und kein Effekt bei der Therapie zu erwarten ist.

Um grippalen Infekten vorzubeugen beziehungsweise sie zu Beginn noch abzufangen, empfiehlt es sich, Sonnenhut-Präparate kurzzeitig, etwa für zehn Tage, ab dem geringsten Anflug von Erkältungszeichen einzunehmen. Diese Art Stoßtherapie lässt erwarten, den Infekt ein bis zwei Tage früher überstanden zu haben.

Zur unterstützenden Therapie viraler Erkältungskrankheiten bietet sich auch ein Trockenextrakt (DEV 4 – 9:1, Auszugsmittel 30 Prozent Ethanol) aus einer Mischung von vier verschiedenen pflanzlichen Drogen an, die das Immunsystem anregen: Esberitox® besteht aus dem Wurzelstock der Färberhülse (Baptisia tinctoria), den Wurzeln des Purpursonnenhuts und des Blassfarbenen Sonnenhuts und den Spitzen und Blättern des Lebensbaums (Thuja occidentalis). Esberitox® hat eine gute Studie vorzuweisen, die die Verkürzung der Infektionsdauer um ein bis zwei Tage und die Senkung der Symptomlast zeigt. Ob die Fixkombination auch für die Prävention sinnvoll sein könnte, ist unklar, da es hierfür keine klinischen Daten gibt.

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