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DOAK

Große Unterschiede beim Blutungsrisiko

Eine noch nicht veröffentlichte Studie im Auftrag der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zeigt große Unterschiede beim Blutungsrisiko unter den verschiedenen direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK). Die Auswertung sogenannter Real-World-Daten aus Dänemark, Deutschland, Großbritannien und Spanien ergab aber auch, dass Kontraindikationen und Warnhinweise oft nicht beachtet werden. Wie beides zusammenhängt, will die EMA nun prüfen.
Annette Mende
12.02.2019  12:00 Uhr

Die Beobachtungsstudie, die von Dr. Helga Gardarsdottir von der Universität Utrecht geleitet wird, hatte die EMA 2015 nach einem Workshop in Auftrag gegeben, der sich mit der praktischen Anwendung der DOAK beschäftigte. Die Studie hat drei Ziele: die Häufigkeit schwerer Blutungen bei Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern unter DOAK im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA) ermitteln, Daten zur Häufigkeit des Einsatzes von DOAK in dieser Indikation generieren und eruieren, inwiefern sich die Verordner an Kontraindikationen und Einschränkungen beim Einsatz von DOAK halten. Erste Ergebnisse legte die Studiengruppe nun vor, die offizielle Auswertung steht aber noch aus.

Hinsichtlich des Blutungsrisikos gab es große Unterschiede sowohl zwischen den drei untersuchten DOAK Apixaban (Eliquis®), Dabigatranetexilat (Pradaxa®) und Rivaroxaban (Xarelto®) als auch zwischen den Ländern. So war in Dänemark der Einsatz eines DOAK mit einem niedrigeren Risiko für schwere Blutungen assoziiert als der eines VKA (Hazard Ratio 0,84), in Großbritannien dagegen mit einem höheren (HR 1,13). Das Risiko für gastrointestinale Blutungen war unter Dabigatran in allen Datenbanken außer der dänischen um 48 bis 67 Prozent und unter Rivaroxaban um 30 bis 50 Prozent erhöht. Apixaban war dagegen laut den deutschen und dänischen Daten mit einem um 20 Prozent geringeren gastrointestinalen Blutungsrisiko assoziiert beziehungsweise gleich hoch wie unter VKA in Großbritannien und Spanien. Dieses Teilergebnis bestätigt die bereits in früheren Studien beobachtete bessere gastrointestinale Verträglichkeit von Apixaban im Vergleich zu anderen DOAK und VKA.

Auch beim Einsatz der DOAK gemäß der Fachinformation zeigte sich ein heterogenes Bild: Je nach Datenbank wurde in 8,2 bis 55,7 Prozent der Fälle mindestens eine Kontraindikation missachtet, am häufigsten eine Tumorerkrankung des Patienten. In Deutschland waren sogar 20 Prozent der DOAK-Anwender Tumorpatienten. 8 bis 20 Prozent der Patienten unter DOAK erhielten als Komedikation nicht steroidale Antirheumatika (NSAR). Die Entzündungshemmer stellten somit den häufigsten potenziellen Interaktionspartner dar.

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