Groß-Gerau will Verkauf von Genusscannabis in Apotheken testen |
Mit dem Forschungsprojekt wollen Haucap und der Kreis Erkenntnisse zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit der Cannabisabgabe in Apotheken gewinnen. So gehe es beispielsweise um die Frage, wie schnell es gelingen könne, den Schwarzmarkt zurückzudrängen. Aber auch Verhaltensmuster und die Zahlungsbereitschaft sollen untersucht werden. Wie viel sind die Konsumenten beispielsweise bereit, für »sauberes« Cannabis ohne Beimischungen zu zahlen? Welche Arbeitsplätze hängen an der Abgabe? Kann die Abgabe eine eigene wirtschaftliche Dynamik entwickeln? »Dazu erhoffen wir uns Erkenntnisse«, informierte Haucap.
In den beteiligten Apotheken soll das Konsumcannabis getrennt vom medizinischen Cannabis abgegeben werden. Im Modellprojekt ist vorgesehen, pharmazeutisches Cannabis zu verwenden, informierte Cansativa-Geschäftsführer Sons. Dieses solle den gleichen strengen Vorgaben unterliegen wie das medizinische Cannabis.
Und warum will der Kreis die Abgabe des Konsumcannabis in Apotheken erproben und nicht in lizenzierten Fachgeschäften? Aus Sicht von Helbig sind Apotheken »ein hervorragender Ort« für die Abgabe von Genusscannabis. »Das Personal ist geschult, es gibt die notwendige Infrastruktur und viele Apotheken haben bereits Erfahrung mit medizinischem Cannabis«, führte sie verschiedene Gründe an.
Bei der Apothekerschaft im Kreis gebe es durchaus Interesse, am Projekt teilzunehmen. Bereits im Vorfeld habe der Kreis bei Apotheken angefragt und sehr positive Rückmeldungen erhalten, informierte Helbig. Ziel des Projekts sei unter anderem auch herauszufinden, ob sich Apotheken oder Fachgeschäfte besser für die Abgabe von Konsumcannabis eigneten, ergänzte Haucap. Das werde die Evaluation zeigen.