Grippeimpfung für alle Erwachsenen |
Mit der Mobil Krankenkasse ermöglicht eine weitere Kasse bereits Versicherten ab 18 Jahren, sich in der Apotheke gegen Grippe immunisieren zu lassen. / Foto: Adobe Stock/Pixel-Shot
Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt Älteren ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren, Kindern mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Angehörigen von Berufen mit erhöhtem Kontaktrisiko, sich gegen Influenza immunisieren zu lassen. Diese Menschen können sich laut der Schutzimpfungs-Richtlinie zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung gegen Grippe impfen lassen.
Damit sich auch Erwachsene zwischen 18 und 59 Jahren in Apotheken beraten und impfen lassen können, ist die Mobil Krankenkasse der »Ergänzungsvereinbarung Grippeschutzimpfung in der Apotheke ab 18 Jahren« mit dem DAV beigetreten. Das teilte die Kasse heute in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Landesapothekerverband (LAV) Niedersachsen mit. Die Ergänzungsvereinbarung zur Grippeschutzimpfung hatten bereits die vier Ersatzkassen Barmer, DAK-Gesundheit, TK und KKH sowie der IKK Südwest mit dem DAV abgeschlossen.
Mit dem Beitritt zum Vertrag wolle die Mobil Krankenkasse ihren Versicherten den Zugang zur Grippeschutzimpfung erleichtern, heißt es in der Mitteilung. Die Kasse hat nach eigenen Angaben etwa 1 Million Versicherte. »Wir sind überzeugt, dass die Impfung in Apotheken ergänzend zu den Arztpraxen die Impfquoten in Deutschland dauerhaft stärken wird«, sagte Tanja Euhus, Bereichsleitung Versorgungsinnovationen und Abrechnungsmanagement der Mobil Krankenkasse.
Nach Ansicht von Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV Niedersachsen, werden mit dem Impfangebot der Apotheken Menschen erreicht, die bislang nicht erreicht wurden. »Dazu gehören unter anderem auch berufstätige Patientinnen und Patienten, die es zeitlich nicht immer in die ärztlichen Sprechstunden schaffen. Für diese bieten Apotheken, die gegen Grippe impfen, eine gute Ergänzung«, sagte Groeneveld.
Seit dem Sommer 2022 dürfen Apothekerinnen und Apotheker nach entsprechender ärztlicher Fortbildung bundesweit gegen Influenza impfen. Seit dem Herbst vergangenen Jahres erhalten Apotheken dafür eine Vergütung von 11 Euro. Nach Angaben des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) verabreichten Pharmazeuten von Juli 2022 bis Juni 2023 rund 63.000 Impfungen gegen Grippe. In der Erkältungssaison 2022/23 ließen sich laut DAPI-Zahlen weniger Menschen gegen Influenza immunisieren als in der Erkältungssaison 2021/22.