Grippeimpfstoffe waren gut wirksam |
Christina Hohmann-Jeddi |
12.09.2023 13:30 Uhr |
Auf der Südhalbkugel lag die Wirksamkeit der Grippeimpfstoffe in der jetzt zu Ende gehenden Grippesaison bei etwa 50 Prozent, zeigt eine CDC-Publikation. / Foto: Getty Images/LifestyleVisuals
Jedes Jahr werden die Grippeimpfstoffe angepasst, um einen möglichst hohen Schutz gegen die zirkulierenden Varianten der Influenzaviren zu bieten – mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg. In diesem Jahr könnten die Impfstoffe gut passen, wie eine aktuelle Publikation der US-Gesundheitsbehörde CDC nahelegt.
Ein Team um Ashley L. Fowlkes von der Influenza Division der CDC hat die Wirksamkeit für die Influenzaimpfstoffe berechnet, die in der Grippesaison (März bis September) 2023 auf der Südhalbkugel eingesetzt wurden. Die Daten stammen aus einem Netzwerk von Ländern Lateinamerikas und der Karibik (REVELAC-i). In die Analyse eingeschlossen wurden 2780 Patienten mit akuten Atemwegsinfektionen (SARI), die zwischen dem 27. März und dem 9. Juli 2023 in Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay oder Uruguay ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Demnach betrug der Schutz gegen SARI-Hospitalisierungen im Zusammenhang mit einem beliebigen Influenzavirus 51,9 Prozent. Die Wirksamkeit der saisonalen Impfstoffe lag bei Kleinkindern bei 70,2 Prozent und bei älteren Erwachsenen bei 37,6 Prozent. Gegen das vorherrschende Influenza-A(H1N1)-pdm09-Virus betrug die Wirksamkeit insgesamt 55,2 Prozent. Für Influenza B (Victoria) und Influenza A(H3N2) konnten aufgrund der geringen Zahl der SARI-Patienten mit diesen Virustypen keine aussagekräftigen Ergebnisse ermittelt werden.
»Diese frühen vorläufigen Schätzungen, die noch vor dem erwarteten Ende der Zirkulation des saisonalen Influenzavirus vorgelegt wurden, deuten darauf hin, dass die Impfung das Risiko schwerer Influenzaerkrankungen erheblich verringert, was den Nutzen der Influenzaimpfung unterstreicht«, heißt es in der Publikation.
Obwohl der Verlauf der Grippesaison auf der Südhalbkugel nicht notwendigerweise eine korrekte Prognose für die Nordhalbkugel erlaubt, belegten die ersten Sequenzierungen von Grippeviren in den USA die Dominanz der Influenza-A(H1N1)-pdm09-Linie, gefolgt von Influenza-B-Viren, berichten die Autoren. Influenza-A(H3N2)-Viren wurden selten entdeckt. Dieses Muster aus den USA ähnele dem von der Südhalbkugel, weshalb die Autoren von einer guten Übertragbarkeit der Impfstoffdaten auf die Nordhalbkugel ausgehen, zumal die Impfstoffzusammensetzung vergleichbar sei.