Grauer-Star-OP trotz Makuladegeneration? |
Christina Hohmann-Jeddi |
08.10.2025 18:00 Uhr |
Ein weiterer Punkt sei, welche Linse implantiert werden sollte. »Das Spektrum wird hier immer größer und die Linsen können immer mehr«, sagte die Ärztin. Mit neuen multifunktionellen beziehungsweise multifokalen Linsen, die mehrere Entfernungen scharf abbilden können, sei sie eher zurückhaltend. Denn die Netzhaut sei bei AMD-Patienten erkrankt und das Ziel sei, dass auf der Netzhaut möglichst viele eindeutige Informationen ankämen, so Pielen.
Die monofokalen Linsen seien am besten geeignet, um eine hohe Abbildungsqualität und eine größtmögliche Schärfe zu erzielen. Dennoch könnten bei der Wahl der Linse auch Patientenwünsche berücksichtigt werden. Intraokulare Blaufilter-Linsen bringen der Expertin zufolge keine Vorteile bei einer AMD.
Häufig werde zudem gefragt, ob es empfehlenswert sei, beide Eingriffe gleichzeitig vornehmen zu lassen – also in einer Sitzung die Linse zu tauschen und den Anti-VEGF-Wirkstoff zu injizieren. Auch hier fällt die Antwort eindeutig aus: »Das ist in aller Regel nicht zu empfehlen«, so Pielen. »Und schon gar keine prophylaktische IVOM-Behandlung.«
Jedes Jahr findet vom 8. bis 15. Oktober die »Woche des Sehens« statt. Die seit 2002 bestehende Kampagne hat zum Ziel, über die Lebenssituation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und weltweit zu informieren. Zugleich sensibilisiert sie für die Bedeutung der Augengesundheit und macht auf vermeidbare Ursachen von Blindheit aufmerksam. Mehr Informationen sind unter https://www.woche-des-sehens.de/ zu finden.