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Multimorbidität am Auge

Grauer-Star-OP trotz Makuladegeneration?

Multimorbidität gibt es auch am Auge. Der Graue Star und die altersabhängige Makuladegeneration sind ab einem bestimmten Alter so häufig, dass sie bei vielen Patienten auch zusammen auftreten. Wie sind die Erkrankungen dann zu behandeln? Und was ist bei einer OP zu beachten?
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 08.10.2025  18:00 Uhr

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist mit rund 7 Millionen Betroffenen in Deutschland eine Volkskrankheit – bei den 65- bis 74-Jährigen leiden 25 Prozent an den verschiedenen Ausprägungsformen der Netzhauterkrankung. Der Graue Star, die Katarakt, bei der sich die Linse eintrübt, ist noch häufiger: Ab 75 Jahren ist etwa jeder zweite von der Linsentrübung betroffen. Entsprechend häufig treten beide Erkrankungen gleichzeitig auf. Das wirft Fragen zur Therapie auf.

»Wir sehen ganz viele Patienten in der Sprechstunde, die sich die Frage stellen: Soll ich meine Katarakt operieren? Und was ist dann mit meiner AMD?«, berichtete Professor Dr. Amelie Pielen von der Maximilians-Augenklinik in Nürnberg bei einer Pressekonferenz anlässlich des Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Inzwischen seien beide Augenerkrankungen behandelbar und viele Fragen zur Therapie auch durch entsprechende Studienergebnisse beantwortet. »Die Hauptfrage – soll bei Vorliegen einer AMD die Linsentrübung operiert werden? – kann in den allermeisten Fällen mit einem klaren Ja beantwortet werden«, sagte Pielen. Die Patienten profitierten unabhängig von der Komorbidität davon, dass die Trübung beseitigt und die Sehschärfe erhöht wird.

OP gegen Grauen Star, Spritzen gegen feuchte AMD

Behandelt wird eine Katarakt durch eine Operation, bei der die eingetrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird. Dabei können sogar vorhandene Refraktionsfehler, also eine Kurz-, Weit- oder Alterssichtigkeit korrigiert werden. Über eine Million solcher Grauer-Star-Operationen werden jährlich in Deutschland durchgeführt. Auch die Augenärzte profitierten insofern von einer OP, indem sie einen besseren Einblick ins Auge und auf die weiterhin bestehende Netzhaut-Erkrankung, die AMD, haben, betonte die Medizinerin.

Die trockene AMD lässt sich nicht behandeln. Die feuchte AMD wird mit Injektionen von Anti-VEGF-Medikamenten in den Glaskörper behandelt. Mehr als eine Million solcher intravitrealer operativer Medikamenteneingaben (IVOM) erfolgen hierzulande pro Jahr. Für die Behandlung der chronischen Erkrankung sind wiederholte Gaben erforderlich.

Zur Kombination der Behandlungsmöglichkeiten stellten sich verschiedene Fragen, verdeutlichte die Augenärztin. Etwa, ob die Katarakt-Operation eine vorhandene AMD unter Therapie verschlechtert, ob mehr Injektionen nötig werden oder das Umschlagen von einer trockenen AMD in die feuchte Form auslösen kann. »Alle drei Fragen lassen sich mit Nein beantworten«, sagte Pielen. Dies sei in mehreren Studien nachgewiesen worden. Die Anzahl der benötigten IVOM-Behandlungen hätte sich sogar verringert.

Bei reduzierter Sehfähigkeit lieber auf herkömmliche Linsen setzen

Ein weiterer Punkt sei, welche Linse implantiert werden sollte. »Das Spektrum wird hier immer größer und die Linsen können immer mehr«, sagte die Ärztin. Mit neuen multifunktionellen beziehungsweise multifokalen Linsen, die mehrere Entfernungen scharf abbilden können, sei sie eher zurückhaltend. Denn die Netzhaut sei bei AMD-Patienten erkrankt und das Ziel sei, dass auf der Netzhaut möglichst viele eindeutige Informationen ankämen, so Pielen.

Die monofokalen Linsen seien am besten geeignet, um eine hohe Abbildungsqualität und eine größtmögliche Schärfe zu erzielen. Dennoch könnten bei der Wahl der Linse auch Patientenwünsche berücksichtigt werden. Intraokulare Blaufilter-Linsen bringen der Expertin zufolge keine Vorteile bei einer AMD.

Häufig werde zudem gefragt, ob es empfehlenswert sei, beide Eingriffe gleichzeitig vornehmen zu lassen – also in einer Sitzung die Linse zu tauschen und den Anti-VEGF-Wirkstoff zu injizieren. Auch hier fällt die Antwort eindeutig aus: »Das ist in aller Regel nicht zu empfehlen«, so Pielen. »Und schon gar keine prophylaktische IVOM-Behandlung.«

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