Glucose-Fertiglösung: Kassen sollen Kosten tragen

Ab diesem Jahr sind industriell hergestellte Glucose-Fertiglösungen nicht mehr verfügbar. Sie kommen beim oralen Glucosetoleranztest (oGTT) zum Einsatz. Praxen und Kliniken müssen die Lösung daher selbst anmischen. Dadurch steige das Risiko für Ungenauigkeiten und Verunreinigungen, heißt es von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) sowie vom Bundesverband Niedergelassener Diabetologen (BVND).

Um weiterhin diagnostische Sicherheit zu gewährleisten, schlagen die Experten in ihrem Positionspapier nun eine standardisierte Rezepturvorschrift vor. Um diese nun für die Diabetes-Diagnostik schnell flächendeckend zur Verfügung stellen zu können, müsse es außerdem eine bundeseinheitliche Regelung zur Kostenübernahme durch die Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geben, heißt es.

In Deutschland werden laut DDG jährlich etwa eine halbe Millionen Glucose-Fertiglösungen für den oGTT-Belastungstest verkauft. Hinzu kämen einige hunderttausend Glucoselösungen, die von Apotheken, Praxen oder Kliniken selbst angefertigt würden. Seit Jahren warnt die Gesellschaft nach eigenen Angaben vor gesundheitlichen Risiken, wenn die Lösungen selbst angemischt sind.

Mit dem neuen Vorschlag im Positionspapier seien nun »die Weichen für eine sichere Umstellung von einem industriell hergestellten Glucose-Präparat auf eine gleichwertig manuell herzustellende Lösung gestellt. Es ist jedoch notwendig, diesen Mehraufwand, der in Apotheken und Praxen entsteht, mit einem kostendeckenden Preis zu honorieren«, so Manfred Krüger, Mitverfasser des Papiers. Er ist Apotheker und Mitglied der Kommission »Apotheker in der Diabetologie«.