Pharmazeutische Zeitung online
Minister bei BPI-Hauptversammlung 

Globale Krisen und goldene Zeitalter 

Robert Habeck und Karl Lauterbach sprachen bei der Hauptversammlung des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) über die Probleme und Chancen der deutschen Gesundheitswirtschaft. Lauterbach prophezeite gar den Beginn eines »goldenen Zeitalters« der Pharmaforschung.  
Lukas Brockfeld
15.05.2024  15:35 Uhr

Austausch als Standortvorteil 

Die deutsche Pharmaforschung ist in den vergangenen Jahren international zurückgefallen. Als wesentliche Ursache machte Habeck die strengen Bestimmungen beim Datenschutz aus: »Die Forschung ist immer stärker datengetrieben, doch der Datenschutz ist so eng geschnürt, dass viele Wissenschaftler, die Anwendungsdaten brauchen, lieber nach Südamerika oder Großbritannien gehen.« Doch der Vizekanzler äußerte sich zuversichtlich, dass das neue Medizinforschungsgesetz zur Lösung des Problems beitrage. 

Habeck nutzte den Abend auch, um über die weltpolitische Bedeutung der Arzneimittelproduktion zu sprechen. Man könne nicht länger auf verlässliche Lieferketten und stabile politische Verhältnisse vertrauen. »Was machen wir denn, wenn beispielsweise Antibiotika Europa nicht mehr erreichen, weil irgendjemand auf die Idee gekommen ist, uns damit zu erpressen?«, fragte der Minister. Deutschland müsse daher eine Reserve an bestimmten Medikamenten anlegen. Die anwesenden Vertreter der Pharmaindustrie seinen eingeladen, seine Regierung dabei zu unterstützen. 

Habeck erklärte, dass er von den starken Netzwerkstrukturen in der Pharmabranche beeindruckt sei. »Am Ende sind es die Menschen, die ihre Kreativität, ihre Erkenntnisse und ihren Mut mit anderen Menschen teilen. Diese Menschen interagieren miteinander und lernen voneinander. Dieser Austausch und das Bilden von Clustern machen die eigentliche Stärke unseres Standortes aus«, erklärte der Vizekanzler. Politik und Industrie müssten unbedingt darauf achten, dass diese Cluster niemals kaputt gingen. 

Goldenes Zeitalter der Pharmaforschung 

Nach dem Wirtschaftsminister hielt auch Gesundheitsminister Lauterbach eine Rede. In dieser hob er ebenfalls die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft hervor und machte die Bürokratie und den strengen Datenschutz als wesentliche Hürden für Wirtschaft und Forschung aus.   

Doch aktuell sei das Gesundheitsministerium dabei, viele der Probleme zu lösen. Neuregelungen wie das Medizinforschungsgesetz und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz würden das Gleichgewicht von Datenschutz und Datennutzen wieder herstellen. Mit der elektronische Patientenakte stünden außerdem bald viele neue Daten pseudonymisiert für die Forschung zur Verfügung. »Das ist eine ganz neue Ära«, betonte Lauterbach. 

Die Pharmaindustrie habe diesen »Aufbruch« bereits zur Kenntnis genommen und investiere daher im großen Stil in der Bundesrepublik. Lauterbach nannte mehrere Unternehmen wie Roche und Merck, die in den vergangenen Monaten Milliarden in Deutschland investierten. »Das hatten wir seit Jahren nicht und das ist kein Zufall«, sagte der Gesundheitsminister. 

»Durch die Durchbrüche in vielen Forschungsfeldern, durch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz, durch neue therapeutische Verfahren, zum Beispiel in der Onkologie, können wir einem goldenen Zeitalter der pharmazeutischen Forschung und Industrie entgegengehen«, freute sich Lauterbach. Man werde daher alle Gesetzesvorhaben darauf ausrichten, aus Deutschland einen geeigneten Standort für ein solches goldenes Zeitalter zu machen. Das werde nicht nur gute Arbeitsplätze schaffen, sondern auch Heilung und Linderung für viele Krankheiten bringen. 

Am Ende seines Vortrags attestierte Lauterbach bei sich scherzhaft eine »Studienlesesucht«, und klagte, dass er aufgrund der vielen hochwertigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen immer schneller lesen müsse. Mit Blick auf die nahe Zukunft der Pharmaforschung sagte er: »Es wird sehr spannend werden, eine großartige Zeit.« 

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