Ginkgo biloba verbessert den Alltag |
Schon leichte kognitive Einbußen belasten den Alltag. Hoch dosierter Ginkgo-Spezialextrakt kann helfen. / © iStock/Robert Neumann
In der Metaanalyse wurden die Daten von 782 Patienten mit leichter Demenz aus vier randomisierten, placebokontrollierten Studien analysiert. Die von Dr. Willmar Schwabe unterstützte Datenanalyse wurde kürzlich im Fachjournal »The World Journal of Biological Psychiatry« veröffentlicht. Die Patienten nahmen über 22 bis 24 Wochen täglich 240 mg des Spezialextrakts EGb 761® oder Placebo ein. Unter Verum erzielten sie im Vergleich zu Placebo signifikant bessere Ergebnisse in Tests zur Kognition, zur globalen Beurteilung, zu den Aktivitäten des täglichen Lebens und in der Lebensqualität. Die standardisierten Effekte waren mittel bis groß. Sowohl unter Placebo als auch unter Verum berichteten etwa 55 Prozent der Teilnehmenden über Nebenwirkungen.
Die Autoren folgern aus ihrer Analyse, dass die Einnahme des Spezialextrakts wirksam und sicher ist für Patienten mit leichter Demenz. Die Ergebnisse könnten nicht auf andere Ginkgo-Zubereitungen übertragen werden.
Laut der kürzlich aktualisierten S3-Leitlinie Demenzen kann Ginkgo biloba EGb 761 in einer Dosis von 240 mg täglich zur Behandlung der Kognition und Alltagsfunktionen bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz oder vaskulärer Demenz mit nicht psychotischen Verhaltenssymptomen eingesetzt werden. Auch sonst gibt es in der Pharmakotherapie keine Änderungen: Acetylcholinesterase-Hemmer und Memantin haben nach wie vor ihren Stellenwert. Off Label können Donepezil und transdermales Rivastigmin auch bei schwerer Alzheimer-Demenz erwogen werden.