Gewichtige Nebenwirkung |
Häufig verordnete Medikamente gegen Volkskrankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck können ebenfalls das Körpergewicht ansteigen lassen. Bei Betablockern erfolgt die Zunahme vermutlich, weil die Arzneimittel den Grundumsatz verringern. Insulin oder Sulfonylharnstoffe erhöhen die Sekretion von Insulin, welches den Abbau von Fetten hindert. Das ist besonders kritisch, da viele dieser Patienten bereits mit Übergewicht zu kämpfen haben.
Andere breit angewendete Arzneimittel wie hormonelle Kontrazeptiva können die Flüssigkeitsretention im Körper erhöhen. Die daraus resultierende Gewichtszunahme ist vorübergehend, da das Wasser bei Absetzen des Medikaments in der Regel schnell wieder verschwindet.
Der Langzeitgebrauch von Glucocorticoiden kann ebenfalls dazu führen, dass Patienten an Gewicht zulegen und sich optisch verändern. Das geschieht durch eine Kombination von erhöhtem Appetit, Flüssigkeitsretention, Proteinabbau und Fettumverteilung im Körper, insbesondere um das Gesicht und den Bauch.
Regelmäßige Überwachung des Gewichts und professionelle Beratung etwa durch Ernährungsberater können helfen, eine Gewichtszunahme frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Bei Verdacht auf eine arzneimittelbedingte Gewichtszunahme kann das Apothekenteam die Medikamentenliste des Patienten prüfen. Ob gegebenenfalls eine Umstellung auf ein alternatives Mittel möglich ist, das weniger wahrscheinlich eine Gewichtszunahme verursacht, sollte der Patient mit seinem Arzt besprechen.