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Homöopathie-Streit

Geteiltes Echo zu Spahns Position

Es ist ein Reizthema: Sollen Patienten Homöopathie-Leistungen aus Beitragsgeldern der Kassen bezahlt bekommen? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die aktuelle Regelung als »okay« bezeichnet. Der Koalitionspartner SPD reagierte zurückhaltend, die Opposition ist gespalten.
dpa
18.09.2019  17:12 Uhr

Spahn hatte am Dienstagabend in Berlin beim »Berliner Salon« des Redaktionsnetzwerks Deutschland erläutert, dass die Kassen bei Arznei-Ausgaben von rund 40 Milliarden Euro im Jahr etwa 20 Millionen für Homöopathie zahlten. Darüber könne man emotional diskutieren und dabei viele vor den Kopf stoßen. Oder man könne sich fragen, ob es das angesichts der gesamten Größenordnung wert sei. »Ich habe mich entschlossen zu: Es ist so okay, wie es ist«, sagte der Minister.

Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche begrüßte die »unaufgeregte Haltung« des Ministers in der momentan wieder emotional geführten Debatte. »Die Komplementärmedizin ist eine wichtige Ergänzung zur Schulmedizin«, sagte sie am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Erstattung etwa über freiwillige Leistungen der Kassen sei derzeit gut geregelt. Von einem vielfältigen Gesundheitssystem profitierten alle. Die designierte SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas sagte der dpa, alternative Heilmethoden, für die es keine oder nur unzureichende Evidenz gebe, seien aus gutem Grund nicht Teil der Regelversorgung der GKV. Gebe es die Nachweise, könnten Therapien wie Akupunktur zu Regelleistungen werden. Bei der Homöopathie lägen diese Nachweise aber nicht vor. »Es fehlt daher die Grundlage für eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen.«

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus sagte der dpa, jeder, der Homöopathie befürworte, solle sie weiterhin erwerben können. »Dann aber auf Selbstzahlerbasis.« Gleiches gelte schließlich auch für Nahrungsergänzungsmittel, die einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr ausmachten. Kassen erstatteten auch deshalb homöopathischen Behandlungskosten, um junge und gesunde Versicherte zu werben. »Es muss aber Ziel sein, dass es um die qualitativ beste Versorgung der Versicherten geht und nicht um Marketing-Maßnahmen.«

Homöopathie gehört nicht zum regulären Leistungskatalog. Allerdings erstatten viele Kassen die Behandlungskosten, weil es eine Nachfrage dafür gibt und weil dies als Instrument im Konkurrenzkampf dient. In Frankreich sollen homöopathische Arzneimittel ab 2021 nicht mehr erstattet werden. Das hatte auch die Diskussion in Deutschland befeuert. Wer solche Mittel haben wolle, solle sie erhalten, »aber bitte nicht auf Kosten der Solidargemeinschaft«, hatte etwa der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, gefordert. Grund seien unzureichende wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit.

 

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