Gesundheitsminister fordern bessere Vergütung für Apotheker |
Bei der 96. Gesundheitsministerkonferenz stärkten die Landesminister, hier Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne), den Apotheken den Rücken. / Foto: picture alliance/dpa
Am gestrigen Mittwoch und heute tagten in Friedrichshafen die Gesundheitsminister der Länder. Im Kern drehte sich das Treffen am Bodensee um die von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform, denn hierbei sind sich Bund und Länder in vielen Punkten uneinig. Einig waren sich die Landesministerinnen und -minister aber – erneut – darin, dass sie den Apotheken vor Ort den Rücken stärken wollen.
Beim Thema Arzneimittelsicherheit ging es bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) auch um das befürchtete weiter andauernde Apothekensterben. Davor warnten die Ministerinnen und Minister in einem eigens gefassten Beschluss. »Der bereits seit Jahren andauernde kontinuierliche Rückgang der Apothekendichte wird bei weiterem Voranschreiten negative Auswirkungen auf die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung, insbesondere in der Fläche, haben«, heißt es unter TOP: 6.1 »Sicherstellung der Arzneimittelversorgung durch Einführung neuer Finanzierungskonzepte für Apotheken«.
Um eben diese Sicherstellung zu gewährleisten, werde das Bundesgesundheitsministerium (BMG) »gebeten, auf eine Anpassung der Arzneimittelpreisverordnung hinzuwirken«. Es bedürfe »einer grundsätzlichen Anpassung der Finanzierung von Apotheken«, schreibt die Ministerrunde. Das BMG werde entsprechend gebeten, gemeinsam mit den Ländern »neue Finanzierungskonzepte für Apotheken zu erarbeiten, die insbesondere die flächendeckende Arzneimittelversorgung im Fokus haben«.
Diesen Rückenwind begrüßt die ABDA. In einer ersten Reaktion auf den Beschluss erklärte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening heute: »Dass sich die Bundesländer erneut und geschlossen hinter unsere Forderungen stellen, ist ein wichtiges Signal.« Im Gegensatz zum Bund würden die Länder erkennen, »wie groß der Handlungsdruck inzwischen ist« – das sei bemerkenswert.
Angesichts von seit Jahren sinkenden Apothekenzahlen, der anhaltenden Lieferengpass-Krise, der Inflation sowie des Fachkräftemangels seien die Apotheken kontinuierlich Zusatzbelastungen ausgesetzt. »In dieser Situation müssen die Apotheken unbedingt gestärkt und stabilisiert werden«, forderte Overwiening in ihrem Statement.
Nur wenn die Apothekenvergütung endlich angepasst werde, sei die sichere flächendeckende Arzneimittelversorgung über die Apotheken vor Ort langfristig zu erhalten. Diese Botschaft hätten die Apotheken am Protesttag vor gut drei Wochen und mit Hilfe des pharmazeutischen Nachwuchses »eindrucksvoll ausgesendet«.