Gesundheitsbehörde warnt vor SARM |
Sven Siebenand |
12.05.2023 07:00 Uhr |
SARM sollen laut Influencern in den sozialen Medien die sportliche Leistung steigern. Vor den möglichen Gefahren wie sexuelle Dysfunktion, Hodenschrumpfung und Leberversagen wird dabei meist nicht gewarnt. / Foto: Adobe Stock/Jamrooferpix
Während die Abkürzung SERM für selektive Estrogen-Rezeptormodulatoren in der Apothekenwelt gut bekannt ist und es einige zugelassene SERM gibt, ist SARM eine oftmals noch unbekannte Abkürzung. SARM ahmen die Wirkung von Testosteron und anabolen Steroiden nach. Sie werden als potenzielle Arzneimittel untersucht, um Muskelschwund und andere Muskelerkrankungen zu behandeln. Zugelassen sind sie aber noch lange nicht dafür – weder in den USA noch in Europa.
Seit geraumer Zeit ist ein gefährlicher Hype um den Einsatz von SARM entstanden. Beispielsweise auf Social-Media-Kanälen gibt es viele Videos, die sich an Teenager und junge Erwachsene richten und SARM als eine schnelle und einfache Möglichkeit anpreisen, das körperliche Erscheinungsbild zu verbessern, Muskelmasse aufzubauen oder die sportliche Leistung zu steigern.
Die FDA warnt nun vor dem Einsatz und klärt auf. SARM dürfen in den USA – und auch hierzulande – derzeit nicht legal als Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel vermarktet werden. Die Behörde erhalte weiterhin Berichte über unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit der Verwendung von SARM. Die tatsächliche Zahl der Verbraucher, die unerwünschte Ereignisse erlebt, sei aufgrund von Underreporting wahrscheinlich noch höher. Weiter informiert die FDA, Studien und Berichte hätten gezeigt, dass SARM mit schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen verbunden sind. Hierzu zählten etwa ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall, Psychosen und Halluzinationen, Schlafstörungen, sexuelle Dysfunktion, Leberschädigung und akutes Leberversagen, Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt in der Schwangerschaft und Hodenschrumpfung.
Da es sich bei SARM um nicht zugelassene Arzneimittel mit potenziell gefährlichen Nebenwirkungen handelt, sollte Verbrauchern von der Verwendung abgeraten werden. Betroffene sollten einen Arzt konsultieren, wenn bei ihnen Nebenwirkungen auftreten, die ihrer Meinung nach mit der Verwendung eines SARM-Produkts zusammenhängen könnten. Die FDA ermutigt zudem medizinisches Fachpersonal, alle unerwünschten Ereignisse im Zusammenhang mit der Verwendung von SARM zu melden.