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5. Bundeskongress Gender-Gesundheit

»Gesundheit ist Querschnittaufgabe« 

Vergangene Woche wurde zum 5. Bundeskongress Gender-Gesundheit in Berlin geladen, um den Status Quo der gesundheitlichen Versorgung der Geschlechter aus verschiedenen Positionen zu beleuchten. 
Paulina Kamm
11.06.2025  11:02 Uhr
Soziale Missstände bedingen Gesundheitsrisiken 

Soziale Missstände bedingen Gesundheitsrisiken 

Das Thema Doppelbelastung durch Care- und Erwerbsarbeit, unter der immer noch großteils Frauen leiden, wurde an verschiedenen Stellen in die Debatte inkludiert: »Was noch dazukommt, ist, dass die meisten die Anschlussheilbehandlung, die ihnen ja zusteht bei solchen Erkrankungen, oft nicht in Anspruch nehmen, weil sie sagen: ›Ich kann jetzt nicht noch drei Wochen abgemeldet sein, weil ich mich noch um meine Mutter zuhause und um die Kinder kümmern muss; und eigentlich kann ich meine Kolleginnen und Kollegen in der Arbeit auch nicht im Stich lassen‹«, erzählte Serdar Yüksel aus dem Leben vieler Patientinnen mit kardiologischer Krankheitsgeschichte.

Der Bundestagsabgeordnete mahnte, dass fehlende Gelder nicht aus den gesetzlichen Kassen entnommen werden dürfen und betonte mehrfach: »Gesundheit ist eine gesamtgesellschaftliche Querschnittaufgabe«.

»Wir wissen alle, Frauen sind oft die Gesundheitsministerinnen in der Familie« stellte Professorin Buhlinger-Göpfarth fest. Die Gesamtverantwortung der familiären Gesundheit läge immer noch bei den Müttern. Die Hausärztin sah dies als Ressource, um dort mit der Versorgung anzuknüpfen. 

»Sozial-psychiatrische Dienste, Versorgung von Menschen, die einen Hilfebedarf haben und die Versorgung von Wohnungslosen – auch da haben wir natürlich das Problem der Geschlechtermedizin und der gendersensiblen Versorgung, das wir ansprechen müssen« ergänzte die Expertin für öffentliche Gesundheit, Ute Teichert. 

Thomas Preis erläuterte anhand des Beispiels der Notfallverhütung, dass die Frauengesundheit auch aufgrund finanzieller Probleme gefährdet sei: »Die Gesundheit oder das Nicht-Schwanger-Werden sollte nicht abhängig vom Geldbeutel sein«, so der ABDA-Präsident.  

Gendermedizin in der Aus- und Weiterbildung 

In den verschiedenen Perspektiven der Debatte traten immer wieder die Themen Aus-, Weiter- und Fortbildung auf, bei denen sich die Teilnehmenden weitgehend einig waren. Hinsichtlich der Integration von gendersensiblen Thematiken in die Lehrpläne griff Nicola Buhlinger-Göpfarth vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband auf ihre Tätigkeit als Dozentin zurück: »Da sind die privaten und die staatlichen Hochschulen schon weiter als die Universitäten«.

In der weiterführenden Lehre müsse das Geschlecht eine größere Rolle spielen: »Ich bin der Meinung, dass es endlich in der Facharztweiterbildung ankommen muss, weil es einfach so viele Beratungsanlässe tangiert«, so Nicola Buhlinger-Göpfarth. Dem stimmte auch Christiane Wessel von der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zu und ergänzte: »Wir kämpfen darum, die ärztliche Weiterbildungen zu verändern und uns dort mit einzubringen.« 

Thomas Preis ergänzte: »Geschlechterspezifische Arzneimittelversorgung ist noch nicht so strukturiert und etabliert, wie es sein sollte.« , so der ABDA-Präsident. »Ich halte das für sehr wichtig. Bei uns ist ja die Bundesapothekerkammer dafür zuständig und wir werden die darauf hinweisen, dass da mehr Weiterbildungen und Fortbildungen in diesem Bereich kommen«, versprach der ABDA-Präsident. 

»Im Moment ist es so, dass wir in Studiengängen der Medizin dem Thema genau vier Semesterstunden widmen und das ist einfach viel zu wenig« ergänzte Serdar Yüksel von der SPD. 

Abschließend kamen aus dem Publikum wertvolle Ergänzungen: Tanja Menting vom Universitätsklinikum Bonn sprach sich im Rahmen der Podiumsdiskussion für einen erweiterten Einbezug arbeitsmedizinischer Aspekte in die Gendermedizin aus.  Hildegard Seidl, Fachreferentin für Gendermedizin von der München Klinik, betonte, wie wichtig es sei, geschlechterspezifische Forschung und Lehre verpflichtend zu etablieren und vor allem finanziell zu fördern. 

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