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Heilberufe warnen
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»Gesundheit in Gefahr«

Ist unsere Versorgung in Gefahr? Eigentlich hatte die Interessengemeinschaft der Heilberufe in Schleswig-Holstein unter dieser Fragestellung zu ihrem parlamentarischen Abend in Kiel eingeladen. Die Antworten waren jedoch recht eindeutig, vor allem im Apothekenbereich. Das sieht auch Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken so.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 27.09.2024  16:06 Uhr

Apotheken wirklich stärken

Sie verwies auf einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz diesen Juni und die Forderung an den Bund, die Pläne für die völlig unzureichende Apothekenreform mit Light-Apotheken zurückzunehmen und die Apotheken stattdessen nachhaltig zu stärken. Wie von der Decken sagte, gebe es dem Vernehmen nach wohl auch innerhalb der Bundesregierung Widerstand gegen Lauterbachs Pläne, zumindest lag sein Entwurf immer noch nicht offiziell auf dem Kabinettstisch. Nun wollten die Landesgesundheitsminister abwarten, ob und wie der Kabinettsentwurf kommt und dann dementsprechend darauf reagieren.

Die Kritik an ihrem Parteikollegen musste die Landtagsabgeordnete Sophia Schiebe (SPD) stellvertretend entgegen nehmen. Sie schätze Minister Lauterbach dafür, Dinge anzugehen, die schon lange anstehen. Sie habe aber den Wunsch der Heilberufler gehört, mehr mitgenommen und ernst genommen zu werden und will das an Lauterbach weitergeben – »gerade jetzt, wo unsere Demokratie unter keinem guten Stern steht«.

Clemens Veltrup, Präsident der Psychotherapeutenkammer, hatte zuvor den bekannten Philosophen und Psychotherapeuten Paul Watzlawick zitiert, man könne nicht nicht kommunizieren. Der Bundesgesundheitsminister habe diese These jedoch erfolgreich falsifiziert. 

Apotheker Hans-Günter Lund fand jedenfalls klare Worte: »Anstatt den ambulanten Sektor nachhaltig zu stärken und dabei alle Beteiligten in die Versorgung einzubinden, werden bestehende Strukturen wie die Apotheken geschwächt und vom Minister nicht als Teil der Lösung gesehen, sondern  auf reine Distribution und Logistik reduziert und offensichtlich als überflüssig erachtet. Dieses Verhalten des Ministers gepaart mit seiner perfiden Strategie der Erpressung und des Regierens nach Gutsherrenart wird unser gesamtes Gesundheitssystem nachhaltig beschädigen!«

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