Gerlach kritisiert Reformpläne bei Apothekenbesuch |
| Melanie Höhn |
| 11.07.2024 11:54 Uhr |
Gerlach kritisierte außerdem, dass die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Versorgung vor Ort gefährde, »wenn nicht endlich umgesteuert wird«. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach müsse alles dafür tun, die wirtschaftliche Unabhängigkeit und Leistungsfähigkeit der Apotheken zu bewahren. Sie forderte, dass die Preisgestaltung neu geregelt wird. Vorhandene Mittel nur umzuverteilen, könne nicht die Lösung sein. »Ich fordere eine angemessene Erhöhung der seit Jahren unveränderten Apothekenzuschläge bei der Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel in den öffentlichen Apotheken«, erklärte sie.
Auch in den Plänen von Lauterbach für sogenannte Video-Apotheken ohne Apothekerinnen oder Apotheker vor Ort »und damit zwangsweise eingeschränktem Arzneimittel- und Dienstleistungsangebot« sehe sie eine Gefahr für die Versorgung. Die Qualität der Beratung und die Arzneimittelsicherheit könnten Video-Apotheken nicht in dem Maße gewährleisten, wie es die Apothekerinnen und Apotheker vor Ort tun. »Digitalisierung soll unser Leben besser machen und nicht Qualitätseinbußen in der Versorgung provozieren«. sagte sie weiter.
Die Ministerin resümierte, dass die geplante Apothekenreform an den Bedürfnissen sowohl der Bürgerinnen und Bürger als auch der Apotheken vorbeigehe – auch weil nicht ernsthaft mit den Beteiligten gesprochen werde. Gerlach: »Lauterbach sollte das Vorhaben zunächst aussetzen und auf Bundesebene in einem überparteilichen Gremium – auch mit Bürgerinnen und Bürgern und Apothekerinnen und Apothekern – die künftige Versorgung diskutieren. Es geht hier schließlich um eine grundlegende Weichenstellung für die Apothekenversorgung der Zukunft«.