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Apothekengipfel
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Gerlach gegen PTA-Vertretung und Zweigapotheken

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) fordert Änderungen bei der Apothekenreform. Im Zuge des ersten Bayerischen Apothekengipfels sprach sie sich unter anderem gegen eine Apotheke ohne Apotheker aus. Auch andere Punkte im Entwurf zum Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) bedürften einer Nachjustierung.
AutorKontaktPZ
Datum 01.12.2025  17:25 Uhr
Scharpf: »Die PTA-Vertretungsregelung muss ersatzlos gestrichen werden«

Scharpf: »Die PTA-Vertretungsregelung muss ersatzlos gestrichen werden«

Franziska Scharpf, Präsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), unterstrich, die Vor-Ort-Apotheken müssten sich nicht verändern, »sie wollen sich weiterentwickeln und sind auch bereit, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen«. Dafür brauche es aber politische Verlässlichkeit in Form einer tatsächlichen Stärkung des freien Apothekerberufes. »Die im Referentenentwurf geplante PTA-Vertretungsregelung würde dieses Ziel schwächen und muss daher ersatzlos gestrichen werden.« Nur so könne das flächendeckende Netz der heilberuflichen, inhabergeführten Vor-Ort-Apotheke zukunftsfähig in einem resilienten Gesundheitssystem weiterbestehen und als Primärversorger gestärkt werden.

Unterstützung gab es von Professor Robert Fürst, Lehrstuhlinhaber und Geschäftsführender Direktor des Departments Pharmazie der LMU München. Er unterstrich: »Eine zukunftsfähige Arzneimittelversorgung steht und fällt mit der hohen fachlichen Qualifikation der Apothekerinnen und Apotheker.« An den Universitäten würden sie wissenschaftlich hervorragend auf die wachsende Komplexität moderner Arzneimitteltherapie einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung vorbereitet. Als Arzneimittelexpertinnen und -experten übernähmen sie heilberufliche Verantwortung zum Wohle der Patientinnen und Patienten.

»Diese Expertise muss im Anblick der großen Herausforderungen, vor denen unser Gesundheitssystem steht, künftig noch stärker genutzt werden – sei es in der Arzneimitteltherapiesicherheit, bei pharmazeutischen Dienstleistungen und in der Prävention – und darf nicht entwertet werden«, so Fürst. Sie müsse für alle Menschen jederzeit, flächendeckend vor Ort und niederschwellig verfügbar bleiben – »ohne Abstriche und im Sinne der Patienten- und Versorgungssicherheit«.

Hubmann: »Parameter für Verhandlungslösung klarer definieren«

Hans-Peter Hubmann, Erster Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands, betonte, Bayern habe in den vergangenen zehn Jahren fast 600 Apotheken verloren. Bei der Apothekendichte liege man inzwischen deutlich unter dem EU-Durchschnitt. »Einer der Hauptgründe ist die unzureichende Vergütung für rezeptpflichtige Arzneimittel. Von daher brauchen Apothekeninhaberinnen und -inhaber dringend die im Koalitionsvertrag zugesagte Anpassung der Vergütung, um das Personal leistungsgerecht bezahlen und in die Betriebe investieren zu können. Das ist zwingend notwendig, da die verbleibenden Apotheken nun wesentlich mehr Patienten versorgen müssen.«

Mit Blick auf die im Reformgesetz geplante Verhandlungslösung zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband sagte er: Die als Verhandlungsgrundlage dienenden Parameter und die Übernahme des Verhandlungs- beziehungsweise Schiedsergebnisses in die Arzneimittelpreisverordnung müssten noch deutlich klarer definiert werden. »So, wie aktuell vorgesehen, wären die Verhandlungen ein zahnloser Tiger und brächten wahrscheinlich keine zielführenden Ergebnisse.«

Auch der pharmazeutische Großhandel unterstützt die Apothekenforderung nach besserer Vergütung. »Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken ist strukturell unzureichend, darum sind wir entschieden für eine Anpassung der Apothekenvergütung«, sagte Phagro-Geschäftsführer Thomas Porstner. Auch der vollversorgende Großhandel müsse gestärkt werden, damit er seinen gesetzlichen Versorgungsauftrag dauerhaft erfüllen könne. »Besonders wichtig sind uns gleiche Wettbewerbsbedingungen zum Arzneimittelversand aus dem Ausland. Dieser muss endlich temperaturkontrolliert werden, sonst ist die Patientensicherheit gefährdet.«

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