Gerlach: »Apotheken sind wichtiges Bindeglied in der Prävention« |
Alexandra Amanatidou |
02.04.2025 15:00 Uhr |
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte die wichtige Rolle der Apotheken in der Beratung. / © W&B / Thomas Dashuber
Apotheken sollen nicht nur als Arzneimittelstelle, sondern auch als Beratungsstelle verstanden werden. Das Gesundheitssystem müsse zudem sektorenübergreifend gesehen werden, so Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention. Auch wegen des Fachkräftemangels müsse das Know-how möglichst überlappend genutzt werden, »um die Menschen zu der richtigen Beratung und auch letztendlich zu der richtigen Behandlung, sofern sie eine brauchen, zu führen«.
Apotheken müssten neue Wege gehen, um die relevante Rolle im Gesundheitssystem zu spielen, die ihnen in Zukunft tatsächlich zukommen könne, so die Staatsministerin weiter.
Gerlach sprach auf einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der Ergebnisse der Studie »10 Jahre Gesundheitskompetenz – wie kann Deutschland wieder gesünder werden?«. Die am Mittwoch vorgestellte Studie wurde von der Technischen Universität München (TUM) und dem Institut für Digitale Gesundheit (IDG) im Auftrag des Wort & Bild Verlages durchgeführt.
Die repräsentative Studie zeigt, dass drei von vier Erwachsenen in Deutschland Schwierigkeiten haben, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Dabei handelt es sich nicht um ein Problem einzelner Gruppen, sondern um ein generelles Problem, denn »auch Menschen mit hoher Bildung erleben Schwierigkeiten mit Gesundheitsinformationen umzugehen«, sagte Alexandra Fretian, wissenschaftliche Mitarbeiterin des WHO-Kollaborationszentrums für Gesundheitskompetenz an der Technischen Universität München, die die Ergebnisse der Studie vorstellte.
Interessanterweise zeigt die Studie, dass sie über 60-Jährigen eine deutlich bessere Kompetenz aufweisen als jüngere Gruppen. Außerdem schneiden Menschen in den neuen Bundesländern besser ab als in den alten. An der Studie nahmen 2.000 Personen ab 18 Jahren teil.