Geringe Metallbelastung in deutschen Tampons |
Laura Rudolph |
20.08.2024 15:00 Uhr |
Um zu überprüfen, wie gut sich die Schwermetalle aus den Tampons herauslösen und potenziell vom Körper aufgenommen werden könnten, setzte das Testteam die Tampons einer synthetischen Schweißlösung aus. In dieser konnten jedoch keine Spuren der toxischen Metalle nachgewiesen werden.
Untersuchungen darüber, wie Metalle über die Vaginalschleimhaut aufgenommen werden, gäbe es allerdings noch keine, räumt die an der Untersuchung beteiligte Chemikerin Professor Dr. Kathrin Schilling von der Columbia University im Gespräch mit Ökotest ein. »Problematisch ist das vor allem bei Blei, für das es keine Werte gibt, die als sicher und unbedenklich eingestuft werden können.«
Schilling fordert, dass Hersteller von Hygieneprodukten ihre Rohstoffe künftig umfassender auf toxische Schwermetalle prüfen sollten, zumal diese nicht nur über die Umwelt, sondern auch über Verarbeitungsprozesse in die Produkte gelangen könnten. Auch das BfR sieht die Hersteller in der Pflicht, die Schwermetallgehalte in Tampons so gering wie möglich zu halten.
Der Berufsverband der Frauenärzte fordert zudem eine verpflichtende Deklaration der Zusammensetzung von Menstruationsprodukten, um Anwenderinnen eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen. Produkte, die direkt im oder am Körper angewendet werden, müssten frei von gesundheitsschädlichen Stoffen sein.