Pharmazeutische Zeitung online
Haushalt 2026

Geplante Kredite empören Kassen

Das Bundeskabinett beschließt heute den Entwurf für den Haushalt 2026. Demnach sollen die gesetzlichen Krankenkassen und die soziale Pflegeversicherung keine zusätzlichen Steuergelder erhalten. Stattdessen sollen auch für das Jahr 2026 Darlehen gewährt werden. Die Krankenkassen reagieren empört.
dpa
PZ
30.07.2025  12:36 Uhr

Das Bundeskabinett beschließt heute den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2026 und einen Beschluss über den Finanzplan des Bundes 2025 bis 2029. 

Union und SPD haben vereinbart, angesichts steigender Milliardenkosten für die Sozialsysteme wie Rente, Gesundheit und Pflege Reformkommissionen einzusetzen. Diese sollen laut Kabinettsvorlage Ergebnisse vorlegen, die auch zu einer Entlastung des Bundeshaushalts beitragen. 

Für die gesetzliche Kranken- und die soziale Pflegeversicherung sind über den regulären Bundeszuschuss von 14,5 Milliarden Euro hinaus keine zusätzlichen Steuergelder eingeplant. Für 2026 soll es stattdessen zwei Darlehen geben. Eins in Höhe von 2,3 Milliarden Euro für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und eins in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für die Soziale Pflegeversicherung (SPV). Die Krankenkassen reagieren empört.

TK fordert Anhebung des Herstellerrabatts

Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK), schlägt als Lösung für das immer größer werdende Finanzproblem der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung die Anhebung des Herstellerrabatts und die Senkung der Mehrwertsteuer auf Arznei- und Hilfsmittel vor.

»Außerdem muss der Staat endlich seiner finanziellen Verantwortung nachkommen und kostendeckende Beiträge für Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld zahlen. Der Staat schuldet den gesetzlichen Krankenkassen hier jährlich rund zehn Milliarden Euro«, so Baas in einer Pressemitteilung.

Die Regierung müsse handeln, da Versicherte und Wirtschaft auf Dauer nicht weiter belastet werden könnten.

»Kredite sind keine Lösung für dieses Problem. Das Geld wird bei der Krankenversicherung nicht einmal ausreichen, um die Beiträge zum Jahreswechsel zu stabilisieren und es muss außerdem zurückgezahlt werden«, so Baas.

BKK: »Stabilisierung der Finanzen sei gnadenlos gescheitert«

»Die GKV bleibt auf den Kosten für die Bürgergeldbeziehenden sitzen, die Pflegeversicherung erhält keinen Ausgleich für die Pandemiekosten und muss auch die Rentenbeiträge für pflegende Angehörige weiter selbst bezahlen. Das sind alles versicherungsfremde Aufgaben, die aus Steuermitteln bezahlt werden müssten«, sagt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes, in einer Pressemitteilung. Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 64 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbänden mit rund 9,6 Millionen Versicherten.

»Um das Allerschlimmste zu verhindern, gibt es, wie in diesem Jahr, auch 2026 Darlehen für die GKV und die SPV«, so Klemm weiter. Damit sei die Zahlungsfähigkeit vorerst gesichert, mehr aber auch nicht. Die weit unter die gesetzlich vorgeschriebene Grenze gesunkenen Mindestreserven der Kassen seien noch nicht wieder aufgefüllt, obwohl es dieses Jahr Rekord-Beitragssätzen gab.

»Voraussichtlich werden weitere Anhebungen folgen. Selbst der Kanzler stimmt schon darauf ein. Und das dicke Ende kommt, wenn eine noch teurere GKV und SPV die Darlehen zurückzahlen müssen«, so Klemm weiter. Die jetzt dringend notwendige Stabilisierung der Finanzen sei gnadenlos gescheitert.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
SPD

Mehr von Avoxa