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Infektionen
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Genital-Herpes als potentielles Demenz-Risiko

Können Virusinfektionen in der Vergangenheit Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Gehirnfunktionen bei älteren Menschen haben? Aktuelle Assoziationsstudien können das zumindest nicht ausschließen – vor allem bei Genitalherpes.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 21.11.2023  15:30 Uhr
HSV-2-Infektionen zeigen die stärkste Korrelation mit einem Verlust an Gehirnsubstanz

HSV-2-Infektionen zeigen die stärkste Korrelation mit einem Verlust an Gehirnsubstanz

Tatsächlich stellten die Forschenden fest, dass erhöhte serologische HSV-2-Titer mit einer verringerten Dicke der gesamten Hirnrinde einhergingen. Zudem zeigten auch kombinierte serologische Werte für HSV-2 und C. pneumoniae einen additiven Effekt auf die verringerte Dicke der Hirnrinde.

Die Forschenden deuten diese Ergebnisse als Hinweis darauf, dass eine Herpes-Simplex-Virus-2-Seropositivität zu einer beschleunigten Hirnalterung beitragen kann, was möglicherweise zu einer erhöhten Anfälligkeit für kognitive Beeinträchtigungen und neurodegenerative Erkrankungen in alternden Bevölkerungsgruppen führt.

Korrekterweise betonen die Forschenden jedoch, dass die Studie lediglich eine Korrelation zwischen der Virusinfektion und dem Verlust an Gehirnsubstanz zeigt. Ob HSV-2 tatsächlich Demenz verursacht, zeigt die Studie nicht. Allerdings hatten auch schon frühere Studien nahegelegt, dass sich eine Infektion unter anderem mit HSV-2 womöglich negativ auf das Gehirn auswirkt, was sich auch in kognitiven Tests zeigte.

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