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Studien zu Covid-19-Impfstoffen

Genesene benötigen nur eine Dosis

Immunantworten auf eine Covid-19-Impfung fallen bei Personen, die schon eine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben, stark aus und treten früh ein. Auch die Nebenwirkungen können stark sein, zeigen aktuelle Studien. Dennoch sollten Genesene zumindest eine Dosis erhalten.
Christina Hohmann-Jeddi
17.02.2021  11:00 Uhr

Sollten Personen, die bereits eine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben, eine Covid-19-Schutzimpfung erhalten? Ist das notwendig oder vielleicht gefährlich? Mit diesen Fragen befasst sich ein Team um Professor Dr. Florian Krammer von der Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York in einer aktuellen Studie, die nun auf dem Preprint-Server »MedRxiv« erschienen ist. Die Forschenden untersuchten die Immunantworten von 109 Personen, von denen 68 noch nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren und 41 eine Infektion schon durchgemacht hatten. Hierfür nahmen sie nach Erhalt der ersten und zweiten Dosis einer mRNA-Vakzine von Moderna oder Biontech/Pfizer regelmäßig Blutproben der Probanden.

Es zeigte sich, dass die Antikörpertiter zu den gleichen Zeitpunkten bei den zuvor Infizierten 10- bis 20-mal höher lagen als bei den zuvor nicht infizierten Probanden. Zwei Wochen nach einer Impfdosis wiesen die Genesenen Antikörpertiter auf, die zehnmal höher waren als die Titer bei den Coronavirus-Naiven nach beiden Impfdosen. Die Probanden mit präexistierender Immunität entwickelten »einheitlich hohe Titer« innerhalb von fünf bis acht Tagen nach der ersten Impfung, heißt es in der Publikation. Demgegenüber erreichten die zuvor nicht infizierten Personen innerhalb von neun bis zwölf Tagen nach der ersten Dosis relativ niedrige Titer.

Das Immunsystem springt bei den zuvor Infizierten aber nicht nur früher an, sondern auch stärker: Die Reaktogenität sei signifikant stärker, schreiben die Forscher. Während lokale Reaktionen auf die Impfung wie Schwellungen und Schmerzen am Injektionsort in beiden Gruppen ungefähr gleich häufig auftraten, war die Rate der systemischen Reaktionen bei den Genesenen deutlich erhöht. Am häufigsten traten Fatigue, Kopfschmerzen, Kälteschauer, Fieber sowie Muskel- und Gelenkschmerzen auf – und zwar in einer Rate wie bei Coronavirus-naiven Personen nach Erhalt der zweiten Impfdosis.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine einzige Dosis bei Personen mit präexistierender Immunität gegen das Coronavirus eine rasche Immunantwort auslöst und die Antikörpertiter auf ein Level bringt, das von Immunnaiven nicht nach zwei Dosen erreicht wird. Entsprechend empfehlen die Autoren, dass eine Impfdosis bei Seropositiven als eine Art Auffrischung ausreichend sei und Impfempfehlungen entsprechend angepasst werden sollten. Damit ließen sich nicht nur Impfdosen sparen, sondern auch unnötige Schmerzen und Nebenwirkungen bei den Geimpften verhindern. In weiteren Untersuchungen wollen die Forscher prüfen, ob diese frühen Unterschiede in den Immunantworten über die Zeit erhalten bleiben.

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