Gen Z leidet unter Generationenkonflikten |
Jennifer Evans |
15.07.2025 13:08 Uhr |
Die Stimmung im Team ist der Generation Z wichtig. Wenn es nicht rund läuft zwischen den Generationen, sinkt ihre Zufriedenheit im Job. / © Getty Images/milan2099
Rund jeder vierte Beschäftigte in Deutschland erlebt im Arbeitsalltag Generationenkonflikte – bei der Generation Z liegt dieser Anteil sogar bei 28 Prozent. Besonders betroffen sind junge Menschen in älteren Teams sowie Beschäftigte im Gesundheits- und Erziehungswesen. Hier berichten jeweils 30 Prozent der Befragten von Spannungen zwischen Altersgruppen. Laut DAK-Report gehören rund 8,3 Millionen Erwerbstätige zu dieser jungen Beschäftigtengruppe, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind.
Die Belastung durch Generationenkonflikte ist für viele junge Beschäftigte nicht unerheblich. Ein Viertel der Betroffenen aus der »Gen Z« fühlt sich dadurch stark oder sehr stark belastet. Der Report zeigt aber auch: Beschäftigte, die im Joballtag von Generationenkonflikten verschont bleiben, haben eine höhere Arbeitszufriedenheit. Fast ein Drittel der Unbelasteten gibt an, vollkommen zufrieden zu sein, bei den anderen ist es nur ein Fünftel. Insgesamt zeigen aktuell 26 Prozent der Unter-30-Jährigen eine hohe Arbeitszufriedenheit. Zum Vergleich: Bei einer früheren Befragung waren es noch 43 Prozent. Besonders kritisch sehen junge Beschäftigte das Arbeitsklima, die Entwicklungsmöglichkeiten und den Gesundheitsschutz.
»Die Gen Z ist stärker durch Generationenkonflikte belastet. Außerdem geht sie nachweislich anders mit Krankheiten um als ältere Beschäftigte«, so Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Es sei wichtig für Arbeitgeber, Verständnis für die junge Generation zu entwickeln und gezielt ein gesundes Miteinander in der Belegschaft zu fördern. Das Erfolgsmodell der Zukunft sind seiner Ansicht nach generationengemischte Teams. »Wir müssen in den Unternehmen an einer Generationenbrücke arbeiten.«
Laut DAK-Gesundheitsreport lag der Krankenstand der Unter-30-Jährigen im Jahr 2024 bei 4,7 Prozent und damit 13 Prozent unter dem Durchschnitt der Versicherten. Junge Beschäftigte waren mit 42 Prozent mehr Fällen zwar häufiger krank, jedoch im Schnitt kürzer krankgeschrieben.
Gleichzeitig berichten sie von etwas mehr Präsentismus. Mehr als die Hälfte (65 Prozent) hat in den zurückliegenden zwölf Monaten nach eigenen Angaben mindestens einmal krank gearbeitet. Der wichtigste Grund dafür war Rücksichtnahme aufs Team. Bei 36 Prozent war es die Sorge vor beruflichen Nachteilen. Generell treten Atemwegserkrankungen und psychisch bedingte Ausfälle bei jungen Beschäftigten häufiger auf als bei älteren Gruppen. Muskel-Skelett-Erkrankungen hingegen sind seltener.