Gematik ermöglicht Direktzuweisung von E-Rezepten |
Ev Tebroke |
21.01.2022 12:06 Uhr |
Für die Direktzuweisung sind keine neuen Komponenten oder Produkttypen in den Praxen und Apotheken erforderlich, sondern das Verfahren läuft wie beim bisherigen E-Rezept über die Schnittstellen des E-Rezept-Fachdienstes. Für den Arzt und den Apotheker wird sich bei der Verordnungserstellung beziehungsweise deren -verarbeitung im Vergleich zum herkömmlichen E-Rezept-Prozedere nichts ändern, wenn die technischen Features in dem E-Rezept-Fachdienst etabliert sind. Für Patienten allerdings schon: Normalerweise ist er stets im Besitz des E-Rezept-Tokens zur Einlösung seines Rezepts, um diesen dann an die Apotheke seiner Wahl weiterzuleiten oder persönlich dort einzulösen. Bei der Direktzuweisung hingegen hat er keinen Zugriff. Er kann die Verordnung zwar einsehen, aber das Rezept weder weiterleiten noch eigenmächtig löschen.
Bis die elektronische Direktzuweisung im Verordnungsalltag etabliert ist, wird es noch etwas dauern. »Aktuell sind wir dabei, dies im E-Rezept-Fachdienst umzusetzen, damit anschließend die Systemhersteller die Funktion umsetzen können«, so der Gematik-Sprecher. Vor der finalen Einführung in den Praxen ist dann zunächst eine Test- und Erprobungsphase geplant. Auch seien noch einige vertragliche Fragen offen, die die Gematik zusammen mit den beteiligten Akteuren in den kommenden Monaten klären will. Im kommenden Jahr sollte es dann soweit sein: »Wir gehen davon aus, dass die Direktzuweisung ab 2023 eingeführt werden wird.«
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.