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pAVK

Gefahr für Beine, Herz und Hirn

Verengte Beinarterien bleiben oft lange unbemerkt. Wenn die Schaufensterkrankheit weiter voranschreitet, macht sie nicht nur längeres Gehen zur Qual – sie vervielfacht auch die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.
Clara Wildenrath
22.08.2024  10:00 Uhr

Endovaskuläre Interventionen

Bevor ein invasiver Eingriff erwogen wird, sollten Patienten mit einer symptomatischen pAVK zunächst eine optimale medikamentöse Behandlung bekommen und regelmäßiges Gehtraining absolvieren.

Lassen sich die Beschwerden dadurch nicht ausreichend lindern, raten Gefäßmediziner in der Regel zu einer Katheterbehandlung. Unter kontinuierlicher Röntgenüberwachung nach Kontrastmittelgabe wird dabei ein Ballonkatheter mithilfe eines Führungsdrahts über die Leiste in die verengte Beinarterie geschoben (perkutane transluminale Angioplastie, PTA). Bei größeren Stenosen kann der Operateur zusätzlich einen Stent einsetzen. Oft ist dieser mit Medikamenten beschichtet, um eine erneute Verengung hinauszuzögern; die Evidenz dazu ist allerdings gering.

Der relativ risikoarme Eingriff erfordert nur eine örtliche Betäubung und einen kurzen Krankenhausaufenthalt. Gehleistung und Lebensqualität bessern sich danach schnell. Jedoch liegen die Restenose-Raten je nach betroffenem Gefäßabschnitt bei bis zu 74 Prozent. Deshalb sind oft mehrere Folge-Angioplastien erforderlich.

Alternativ zu einem endovaskulären Eingriff kommt auch eine offene Operation zur Revaskularisierung infrage. Dabei schält der Operateur entweder die atherosklerotischen Plaques an der Verengung aus (Endarterektomie) oder verlegt einen Bypass, entweder eine körpereigene Vene oder ein Kunststoffgewebe. Auch nach einer erfolgreichen Operation besteht die Gefahr, dass sich das Gefäß nach einigen Jahren wieder verschließt.

Bisher konnte nicht nachgewiesen werden, dass die offene Operation das Amputations- und Sterberisiko stärker senkt als die Katheterbehandlung. Ob das eine oder das andere Verfahren Erfolg versprechender ist, hängt unter anderem von der Lage und dem Ausmaß der Stenose sowie vom Allgemeinzustand des Patienten ab. Bei komplexen Gefäßläsionen lassen sich beide Methoden kombinieren (Hybridtherapie).

In jedem Fall sollte der Patient nach dem Eingriff die medikamentöse Behandlung und das Gehtraining entsprechend der ärztlichen Anweisungen konsequent weiterführen. Manchmal bekommt er zusätzlich Vitamin-K-Antagonisten oder neue orale Antikoagulanzien (NOAK), um das Restenose-Risiko zu verringern.

Bei Patienten mit Claudicatio intermittens hat die Revaskularisierung primär das Ziel, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Hat sich dagegen schon eine kritische Extremitäten-Ischämie entwickelt, gilt es, drohende Gewebeschäden zu vermeiden und die Lebenszeit zu verlängern (Kasten). Studien belegen, dass auch in diesem fortgeschrittenen Stadium ein interventioneller oder gefäßchirurgischer Eingriff bei 90 Prozent der Patienten die Durchblutung erfolgreich wiederherstellen und die Gliedmaße retten kann. Jedoch erfolgt jede dritte pAVK-bedingte Beinamputation in Deutschland ohne vorherigen Revaskularisierungsversuch.

Wenn das Gewebe nicht unmittelbar vom Untergang bedroht ist, kann für Patienten mit starkem Ruheschmerz auch eine Rückenmarkstimulation infrage kommen. Dabei implantiert ein Neurochirurg Elektroden nahe der Hinterstrangbahnen. Die Impulse, die diese ans Rückenmark senden, lösen eine Kaskade molekularer Reaktionen aus, die zur Freisetzung von gefäßerweiterndem Stickoxid führt. Das verbessert die Durchblutung des Gewebes, verringert die Schmerzen und senkt nachweislich die Amputationsrate.

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