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Darmmikrobiom

Gastroenterologen raten von Selbsttests ab

Wer sein Darmmikrobiom kennt, kann sich passgenau ernähren und gezielt Präbiotika zuführen. Das versprechen Mikrobiom-Testkits, vor allem für Menschen mit regelmäßigen Magen-Darm-Problemen. Gastroenterologen sind skeptisch.
dpa
21.05.2024  15:30 Uhr

Wer wissen will, welche Mikroorganismen sich im eigenen Darm tummeln, kann das mittlerweile ohne Arzt analysieren lassen. Das Prinzip: Man kauft ein Test-Kit, nimmt zu Hause damit eine Stuhlprobe und schickt sie ein. Nachdem der Stuhl im Labor untersucht wurde, bekommt man die Analyseergebnisse zugeschickt, meist in Verbindung mit Ernährungs- und Hand­lungs­empfehlungen.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) rät von solchen Mikrobiom-Selbsttests allerdings ab. Ein Grund: Die Analyse-Ergebnisse seien für Anwender schwer zu interpretieren. Zudem ist die Aussagekraft fraglich, da die Unsicherheit bleibe, woher im Darm genau der analysierte Stuhlgang stammt, erklärt DGSV-Sprecherin Birgit Terjung.

Denn das Mikrobiom im Stuhlgang und das Mikrobiom, das an der Darmschleimhaut anhaftet, unterscheiden sich deutlich. Grundsätzlich fehle es an validierten und vergleichbaren Untersuchungsmethoden des Darm-Mikrobioms. Der Expertin zufolge gibt es keinen etablierten Standard, was ein gesundes Darmmikrobiom ausmacht.

Das individuelle Mikrobiom variiert von Person zu Person, «vergleichbar mit dem Fingerabdruck», wie Terjung sagt. Daher sei es sehr problematisch, weiterführende Empfehlungen zur Ernährungsumstellung oder zur Einnahme von Prä- und Probiotika oder Nahrungsergänzungsmitteln auf diesen Stuhlanalyseergebnissen aufzubauen. Denn zumeist kooperieren die Analyselabore mit einzelnen Probiotika-Firmen und vermarkten dann die Einnahme spezifischer Produkte.

«Zudem werden von den Analyselaboren meistens eine oder mehrere Kontroll-Untersuchungen empfohlen, um den Effekt der empfohlenen Maßnahmen zu testen», sagt Terjung. Die Kosten für eine solche Stuhlanalyse inklusive nachfolgender Therapieempfehlung liegen in der Regel deutlich im dreistelligen Bereich. Von den Krankenkassen werden sie nicht übernommen.

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