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GLP-1-Rezeptoragonisten

Gallenprobleme als mögliche Nebenwirkung

GLP-1-Rezeptoragonisten gibt es schon einige auf dem Markt. Sie werden erfolgreich bei Typ-2-Diabetes und zunehmend zum Abnehmen bei Adipositas eingesetzt. Eine Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass Erkrankungen der Gallenblase und andere Gallenerkrankungen unter der Therapie häufiger auftreten.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 11.04.2022  09:00 Uhr
Gallenprobleme als mögliche Nebenwirkung

GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Liraglutid wirken wie das im Darm gebildete körpereigene Inkretinhormon Glucagon-Like-Peptide-1 (GLP-1) und werden daher auch als Inkretinmimetika bezeichnet. Der Darm schüttet GLP-1 unmittelbar nach einer Mahlzeit aus. Das Peptidhormon bindet an seinen Rezeptor und veranlasst so die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, Insulin freizusetzen. Daraufhin sinkt der Blutzuckerspiegel. Darüber hinaus übernimmt GLP-1 weitere Aufgaben: Es drosselt zum Beispiel die Magenentleerung und reduziert den Appetit.

Im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« hat ein Team um Liyun He vom Peking Union Medical College die Ergebnisse einer Metaanalyse publiziert, in welcher der Zusammenhang zwischen dem Einsatz von GLP-1-Rezeptoragonisten und dem Auftreten von Gallenbeschwerden näher untersucht wurde. Eingeflossen sind Daten aus 76 randomisierten Studien mit unterschiedlichen GLP-1-Rezeptoragonisten. Mehr als 103.000 Probanden nahmen insgesamt daran teil. Der Großteil der Studien untersuchte den Einsatz der Inkretinmimetika zur Typ-2-Diabetes-Behandlung. Berücksichtigt wurden aber auch 13 Studien mit insgesamt mehr als 11.000 Teilnehmern, in denen ein Vertreter der Wirkstoffklasse zur Gewichtsreduktion eingesetzt wurde. Dabei kommen in der Regel höhere Dosierungen als bei der antidiabetischen Therapie zur Anwendung.

Insgesamt ermittelten die Forscher ein um 37 Prozent erhöhtes relatives Risiko für Erkrankungen der Gallenblase oder andere Gallenbeschwerden, wenn ein GLP-1-Rezeptoragonist zum Einsatz kam. Dieses Ergebnis erreichte Signifikanz. Die Autoren betonen, dass das absolute Risiko aber dennoch niedrig ist. Auf 10.000 pro Jahr behandelte Personen kämen 27 zusätzliche Fälle von Gallenerkrankungen, etwa Gallensteine. Diese absolute Risikoerhöhung sollte gegen die Vorteile einer Behandlung abgewogen werden, heißt es in dem Artikel. Ein erhöhtes Risiko für Gallengangskarzinome fanden die Forscher übrigens nicht.

Besonders interessant sind die Ergebnisse der Analyse, wenn man sie differenziert nach Indikation, Dosierung und Behandlungszeitraum betrachtet. Wurden die GLP1-Rezeptoragonisten bei Typ-2-Diabetes angewendet, lag das relative Risiko (RR) bei 1,27. In der Indikation Übergewicht war es mit 2,29 dagegen wesentlich höher. Unterschiede gab es wenig überraschend auch bei Dauer und Dosierung: Eine Therapiedauer unter 26 Wochen und eine niedrige Dosis erhöhten das Risiko für Gallenerkrankungen nicht (RR 0,76 beziehungsweise 0,99), eine Behandlung über mehr als 26 Wochen dagegen schon (RR 1,40). Ebenso war es bei der Behandlung mit einer hohen Dosis (RR 1,56).

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