| Lukas Brockfeld |
| 05.12.2025 12:50 Uhr |
Die Pharmaindustrie, die schon lange vor dem Austausch von Biologika warnt, reagiert mit scharfer Kritik auf den Beschluss des G-BA. »Mit der heutigen Entscheidung des G-BA droht das deutsche Gesundheitssystem einen schweren Fehler zu wiederholen«, warnt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin bei Pharma Deutschland. »Mit dem Argument, Kostensenkungen bei der medizinischen Versorgung erreichen zu wollen, wird ein Prozess in Gang gesetzt, der bei den Generika bereits zu einem handfesten Versorgungsproblem geführt hat. Dass diese Situation die Resilienz der Arzneimittelversorgung schwächt, zeigen die zahlreichen Lieferengpässe.«
Der Pharmaverband warnt, dass die Substitution im Generikabereich schon in der Vergangenheit zu Lieferengpässen und der Abwanderung von Produktionskapazitäten geführt hätten. Heute sei es sehr kostenintensiv, diese Probleme zu beheben. »Nach dem Generikabereich wird die Versorgungssicherheit einer weiteren wichtige Wirkstoffsparte zu einem zu hohen Maß von der geopolitischen Großwetterlage abhängig gemacht«, so Dorothee Brakmann.
Die Neuregelung der Biosimilars-Anwendung dürfe weder Versorgungssicherheit gefährden noch Apotheken mit übermäßigem Beratungsaufwand belasten. »Stattdessen brauchen wir resiliente, diversifizierte Lieferketten für eine stabile Patientenversorgung. Kostendämpfung und Resilienz stehen nur dann im Widerspruch, wenn ausschließlich kurzfristige Einsparungen im Fokus stehen. Eine strategische Perspektive erkennt dagegen Resilienz als Kostenstabilisator und wichtigen Wettbewerbsfaktor«, sagt die Hauptgeschäftsführerin bei Pharma Deutschland. Das Bundesministerium solle daher den G-BA-Beschluss prüfen und dabei eine strategisch resiliente Ausrichtung im Blick behalten.