Fürs Bier wird’s bitter |
Jennifer Evans |
23.10.2023 07:00 Uhr |
Neben den klimatischen Faktoren gibt es aber noch weitere Einflüsse, die den Ertrag und den Alphasäuregehalt des Hopfens beeinflussen können. Dazu gehört unter anderem der Gesundheitszustand der Pflanzen, die Bewässerungssysteme und die Standortbedingungen sowie Wachstumsregulierung beispielsweise durch Düngung. Oder aber auch epigenetische Modifikationen.
Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse und kommt als Heilpflanze auch bei Schlafstörungen zum Einsatz. / Foto: Getty Images/Dmytro
Zwar haben die Hopfenbauern bereits auf den Klimawandel reagiert, indem sie etwa ihre Felder entweder in höhere Lagen oder Tallagen mit höherem Grundwasserspiegel legten oder Ausrichtung und Abstand der Pflanzen anpassten und in neue Bewässerungsanlagen investierten. Auch sind inzwischen widerstandfähigere Züchtungen entstanden.
Doch das wird perspektivisch nicht ausreichen. Die Autorinnen und Autoren raten daher dazu, die Hopfen-Anbauflächen verglichen mit dem derzeitigen Umfang um etwa 20 Prozent zu erweitern. Nur so lässt sich ihrer Ansicht nach dem klimabedingten Verlust von Qualität und Quantität des traditionellen Aromahopfens in Europa ein Riegel vorschieben. Immerhin reicht die Tradition des Bierbrauens in Zentraleuropa bis in die die Zeit 3500 bis 3100 vor Christus zurück. Und außerdem ist Hopfen ja auch eine Arzneipflanze. Die getrockneten weiblichen Blütenstände sollen Stress mildern und den Schlaf fördern.