Für die meisten ist eine »App auf Rezept« sinnvolle Ergänzung |
Daniela Hüttemann |
11.01.2023 16:00 Uhr |
57 Prozent fanden, dass die angebotenen Inhalte auf ihre individuelle Krankheitssituation passten. 52 Prozent hatten keine oder größtenteils keine Schwierigkeiten, die Therapieinhalte auch umzusetzen. 28 Prozent gaben hier »teils-teils« an. Nur 16 Prozent sagten, sie hätten zu wenig Zeit für die Nutzung gehabt.
38 Prozent würden eine DiGA-Nutzung weiterempfehlen; 36 Prozent würden dies nicht tun (Rest indifferent). 26 Prozent stimmten zu, sie hielten die DiGA für unverzichtbar. Die AOK interpretiert dies so: »Trotz der insgesamt recht hohen Zufriedenheit mit den Apps auf Rezept sehen wir in den Ergebnissen eine gewisse Zurückhaltung bei der Einschätzung des erlebten Nutzens«, sagt Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands. »Die Ergebnisse spiegeln wider, dass die genutzten DiGA nicht immer dem Bedarf und den Bedürfnissen der Versicherten entsprechen.«
Herkömmliche Therapien vor Ort wie die Physiotherapie bei Rückenbeschwerden seien in vielen Fällen die bessere Wahl – und verursachten laut AOK für die Beitragszahlenden weniger Kosten als eine DiGA-Verordnung. Denn der durchschnittliche Preis je DiGA liegt nach AOK-Angaben bei etwa 500 Euro für eine 90-tägige Nutzung.
Reimann kritisiert: »Die GKV muss in diesen Fällen den vollen Preis für die Anwendungen bezahlen, obwohl die Versicherten sie nicht voll nutzen und die Therapie vorzeitig abbrechen. Sinnvoll wäre daher die verpflichtende Einführung von Test-Zeiträumen, in denen die Anwendung vor der eigentlichen Verordnung ausprobiert werden kann.«