Pharmazeutische Zeitung online
Preis im Podcast PZ Nachgefragt

»Führerscheinentzug« für Holland-Versender

Versandhändlern, die sich nicht an die rechtlichen Vorgaben halten, sollte »der Führerschein entzogen« werden, fordert ABDA-Präsident Thomas Preis. Im Podcast PZ Nachgefragt spricht Preis über seine Erwartungen an die neue Regierung und die Angebote der Apothekerschaft.
Alexander Müller
08.08.2025  12:00 Uhr

»Versandhändler aus dem Ausland brechen täglich tausendfach die Regeln der Arzneimittelpreisverordnung. Die Politik ist jetzt am Zuge, sie muss handeln.« Preis vergleicht die andauernden Verstöße durch die gewährten Boni mit der Straßenverkehrsordnung. »An die muss man sich auch halten, aber wir als Bürgerinnen und Bürger müssen nicht selbst dafür sorgen, dass die Straßenverkehrsordnung eingehalten werden muss. Dafür sorgt der Staat. Er entzieht die Führerscheine. Und das Gleiche muss jetzt bei Versandhändlern passieren, die sich nicht an die Arzneimittelpreisverordnung halten.«

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) sieht die Länder in der Pflicht. Die Aufsichtsbehörden vor Ort müssten die Verstöße gegen die AMPreisV ahnden. Preis will in Gesprächen mit der Politik klären, wer den Hut aufhat. »Aber eines ist klar, einer muss jetzt handeln und wir sind im Gespräch mit der Bundesregierung, um dort diesen Zustand einer Sicherung zuzuführen.«

Auch äußerten erste Krankenkassen Zweifel, ob sie als Körperschaft des öffentlichen Rechtes überhaupt Rechnungen von Versandhändlern bezahlen dürfen. »Es ist jetzt auch Aufgabe der Krankenkassen, ganz genau hinzuschauen und die Versandhändler zu prüfen, ob sie überhaupt echte Geschäftspartner sind, auf die sich eine Körperschaft des öffentlichen Rechts verlassen kann«, so Preis im Podcast.

»Nicht an Gesundheit sparen«

Der ABDA-Präsident erwartet, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) wie angekündigt mit ersten Eckpunkten ihrer Apothekenreform zum Deutschen Apothekertag kommt, der zusammen mit der Expopharm vom 16. bis 18. September in Düsseldorf stattfindet. Der Koalitionsvertrag habe die Inhalte vorgegeben, so Preis, das Allerwichtigste sei natürlich die versprochene Honoraranpassung.

Zwar kennt auch der ABDA-Präsident die Schwierigkeiten um den Bundeshaushalt und zusätzliche Aufgaben. »Aber gerade Gesundheit ist etwas, wo wir nicht sparen dürfen. Da geht es auch um die Resilienz unserer Gesellschaft.« Die öffentliche Apotheke sei seit Jahrzehnten nicht richtig gefördert worden. »Das hat die Regierung erkannt.«

 Im Koalitionsvertrag ist auch vorgesehen, dass die Bedingungen für den Versandhandel – etwa bei den Kühlpflichten – verschärft werden. Preis unterstützt das: »Die Versandhändler können gar nicht mehr nachweisen, dass ihre Medikamente immer temperaturgerecht versandt werden. Das ist ein großes Defizit. Hier geht es um Verbraucherschutz.«

Preis fordert Rx-Versandverbot

 Preis würde sich von der Politik sogar noch mehr wünschen: ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland – wie in fast allen anderen europäischen Ländern.

 Die ABDA will der Politik mit ihrem Zukunftskonzept aber auch konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Berufsstands vorlegen. Als häufig erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen sei die Apotheke gerade mit Blick auf den demografischen Wandel wichtig, so Preis. In der Politik seien vor allem Prävention und Früherkennung auf der Agenda. »Wir haben die meisten Sterbefälle immer noch durch zu spät erkannte und falsch behandelte Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Diabetes. Das sind Dinge, wo sich die Regierung vorstellen kann, dass Apothekerinnen und Apotheker mehr Verantwortung übernehmen können. Ebenso beim Impfen«, so Preis.

 Den Sommer sollten die Kolleginnen und Kollegen nutzen, um vor Ort mit Abgeordneten in ihren Wahlkreisen zu sprechen. Die ABDA hat hierzu eine Handreichung erstellt, mit der sich die Teams vorbereiten können. Auch wenn nicht jeder die Ministerin persönlich in der Offizin haben kann wie Apothekerin Sylvia Begemann.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
ZUR ÜBERSICHT
"Alle Podcast-Folgen"

Unser Podcast auf diesen Portalen

Einmal wöchentlich ein besonderer Einblick in ein Thema, das die Apothekenwelt bewegt. Über diese Streamingportale gibt‘s das kostenlose Abo.

Unser Podcast auf diesen Portalen

Einmal wöchentlich ein besonderer Einblick in ein Thema, das die Apothekenwelt bewegt. Über diese Streamingportale gibt‘s das kostenlose Abo.

Der Aponet-Podcast für Apothekenkunden

PODCAST
gecheckt!

Abonnieren bei:

Mehr von Avoxa